Christopher Schwarzkopf
22. November 2018
Ich bin keine Datenwissenschaftlerin, Informationsarchitektin, Entwicklerin oder Sozialwissenschaftlerin. Ich bin eine Museumswissenschaftlerin und ehemalige Bibliothekarin und im Allgemeinen löst der Gedanke an Daten, Tabellenkalkulationen, Formeln und Datenbanken Angstschweiß bei mir aus. Gleichzeitig weiß ich jedoch auch, dass Informationen, insbesondere in Form von Daten, nützlicher sind, wenn sie mit anderen Datenformen verbunden werden. Aus diesem Grund kann das Durchsuchen von Bibliotheksregalen oder das erfolgreiche Folgen von Links durch Wikipedia so befriedigend sein.
Ich weiß auch, dass Wikidata eine effektive Möglichkeit darstellt, Wissen zu repräsentieren und zu verbinden und dass viele GLAM-Institutionen beginnen, es für ihre historischen Sammlungen zu verwenden. Aber bis vor wenigen Wochen war das alles, was ich über Wikidata wusste. Für mich war das alles Theorie und nicht viel Praxis.
Ein eintägiger Workshop zu Wikidata, der an der Freien Universität Berlin im Rahmen der diesjährigen Open Access Week stattfand und von Wikimedia Deutschland veranstaltet wurde, änderte jedoch all dies. Der Workshop mit dem Titel „Wie kann ich Wikidata für meine Forschung nutzen?“, der von Prof. Dr. Claudia Müller-Birn und Andrea Knabe-Schönemann geleitet wurde, führte uns in das Konzept von Wikidata und die Unterschiede zwischen Wikipedia und Wikidata ein und präsentierte Wikidata im Kontext offener Wissenschaft und offener Forschung. Dabei hatten wir die Möglichkeit, eigene Änderungen vorzunehmen und zu lernen, wie man grundlegende Abfragen (Queries) in Wikidata stellt.
Nachdem ich die Logik hinter Wikidata besser verstanden hatte und wusste, wie man es für einfache Abfragen nutzt, hatte ich auch eine viel bessere Vorstellung davon, wie ich es für mein Projekt im Rahmen des Fellow-Programms verwenden kann. Als Forscherin, die mit digitalen historischen Quellen arbeitet, die über Linked Open Data miteinander verknüpft werden können, bin ich besonders daran interessiert, Daten zu einem dezentralisierten Netzwerk hinzuzufügen. Je dezentraler das Netzwerk ist, desto einfacher wird es für verschiedene Projekte sein, auf die Daten zuzugreifen, sie wiederzuverwenden und die Menge an Quellenmaterial zu erweitern, die Geisteswissenschaftlern offen steht, die diese Arten von Quellen verwenden. In meinem Fall bedeutet das, Toponyme (Ortsnamen) aus einer historischen Quelle zu identifizieren und sie zu Wikidata hinzuzufügen. Da Wikidata Identifikatoren aus zwei kanonischen Digitalatlanten enthält – dem Projekt Pleiades und dem Digitalen Atlas des Römischen Reiches (DARE) – wird es möglich, die Atlanten und die Quellen über das Wikidata-Framework zu verbinden.
Durch die Identifizierung eines Datensatzes, der für die Community von Nutzen ist, und die Extrahierung von Ortsnamen aus Wikidata hoffe ich, neue verknüpfte Datenressourcen für die wissenschaftliche Forschung erstellen zu können.
Ich konnte bereits Lücken finden, in denen ich denke, dass ich einen Beitrag leisten kann. Ich hoffe, dass ich neue Daten zu Wikidata hinzufügen und in Zusammenarbeit mit der Wikidata-Community einen Beitrag aus geschichts- und -geisteswissenschaftlicher Perspektive zum Gesamtprojekt leisten kann.
Und ich habe keine Angst mehr vor Wikidata…
Alle Materialien für den Workshop finden Sie auf der Github-Website von Prof. Dr. Müller-Birn
English version below
Weitere geplante Veranstaltungen zu Offener Wissenschaft:
Webinar zu offenen Trainingsmethoden in der Wissenschaft, 22. November 2018, 14:00 – 15:30 Uhr
Im Oktober ist das Fellow-Programm Freies Wissen in seine dritte Programmrunde gestartet, kommende Woche findet das erste von mehreren offenen Webinaren statt, die von den wissenschaftlichen Partnern des Programms durchgeführt werden. Das erste Webinar wird seitens der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ausgerichtet und thematisiert offene Trainingsmethoden und -materialien in der Wissenschaft.
Podiumsdiskussion “Open Science Policy und gute wissenschaftliche Praxis”, 26. November 2018, 19:00 Uhr
Haben wir aktuell Qualitäts-, Transparenz- und Innovations-Probleme in der Wissenschaft? Und kann Open Science die Antwort auf diese sein? Falls ja, was muss getan werden, um die Rahmenbedingungen für Offene Wissenschaft an wissenschaftlichen Institutionen in Deutschland zu verbessern und die Öffnung von Wissenschaft auf institutioneller Ebene zu fördern? Welche (berechtigten) Bedenken gegenüber einer stärkeren Öffnung der Wissenschaft im Sinne von Open Science existieren und wie muss diesen begegnet werden?Wikimedia Deutschland e.V. und die Forschungsgruppe „Digitalisierung der wissenschaftlichen Wertschöpfung“ von Fraunhofer FOKUS am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft und ALEX TV wollen mit Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft und Politik über diese Fragen diskutieren und dabei den aktuellen Stand und die Perspektive Offener Wissenschaft in Deutschland beleuchten.
////// English version ///////
I’m not a data scientist, information architect, developer or even a social scientist. I’m a museum scholar and former librarian, and generally the idea of data, spreadsheets, formulae and databases makes me break out in a cold sweat. At the same time, though, I also know that knowledge only works when you connect it to other forms of knowledge. This is why browsing library shelves, or happily following links through Wikipedia can be so satisfying.
I also know that Wikidata is a powerful way of representing and connecting knowledge, and that many GLAM institutions are beginning to use it for their historical collections. But, until a few weeks ago, that was really all that I knew about Wikidata… to me it was all theory, and not much practice.
But a one-day course on Wikidata, presented at the FU, as part of Open Access Week, and hosted by Wikimedia Deutschland, changed all of that. Titled “Wie kann ich Wikidata für meine Forschung nutzen” and presented by Prof. Claudia Müller-Birn, the workshop introduced us to the concepts behind wikidata, and the differences between Wikipedia and Wikidata. It presented Wikidata in the context of open science and open research and we were given the opportunity to make basic edits and learn how to do basic queries in Wikidata.
Once I had a better understanding of the logic behind Wikidata, and how to run simple queries, I also had a much better idea of how I will be able to use it for my project. As a researcher who works with digital historical sources, which can be linked together using Linked Open Data, I am particularly interested in adding data to a decentralised network. The more decentralised the network is, the easier it will be for different projects to access the data, reuse it, and expand the amount of source material open to researchers in the humanities who use these types of sources. In my case, this means identifying toponyms from a historical source, and adding them to Wikidata. Since Wikidata includes identifiers from two canonical digital atlases – the Pleiades project, and the Digital Atlas of the Roman Empire (DARE), it then becomes possible to connect the atlases, and the sources, via the Wikidata framework.
By identifying a dataset which would be useful to the community and extracting the place names from Wikidata, I hope to be able to create new linked data resources for use in scholarly research.
Already, I have been able to find gaps where I think I can make a contribution, I hope that I will be able to add new data to Wikidata, and make a contribution to the overall project, by engaging with the Wikidata team from a historical and humanities perspective.
And I’m no longer afraid of Wikidata…
All the materials for the workshop can be found on Prof. Dr Müller-Birn’s Github site