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Endspurt bei Wiki Loves Monuments

Menschen aus über 40 Ländern nehmen dieses Jahr mit Zehntausenden Bildern am Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments teil. Mehr und mehr Kulturinstitutionen sehen den Mehrwert in der Öffnung für digitale Wissensprojekte wie Wikipedia und Wikimedia Commons. WMDE macht sich dafür mit verschiedensten Projekten stark.

Martin Rulsch

26. September 2018

Wiki Loves Monuments (WLM) ist ein von Ehrenamtlichen der Online-Enzyklopädie Wikipedia organisierter Fotowettbewerb rund um Bau- und Kulturdenkmäler. Der laut Guinness-Buch der Rekorde größte Fotowettbewerb weltweit findet jedes Jahr im September statt. Bis 25. September wurden so auch in Deutschland schon über 20.000 Bilder von über 350 Personen eingereicht und wettstreiten um die verschiedenen Sach- und Sonderpreise. Alle Bürgerinnen und Bürger können an diesem Wettbewerb teilnehmen oder durch den Abruf der Bilder über Wikipedia und die Wikimedia-Projekte das Kulturerbe Europas einfach entdecken. Wir freuen uns insbesondere darüber, dass fast die Hälfte der einreichenden Personen neu in den Wikimedia-Projekten ist. Wikimedia Deutschland sagt danke dafür!

Auch du kannst jetzt noch unter wmde.org/WLM18 mitmachen. Ein für den Wettbewerb erstelltes Video erklärt die wichtigsten Hintergründe:

Alle Fotos des Wettbewerbs stehen unter einer freien Lizenz auf unserer Medienplattform Wikimedia Commons allen Menschen kostenfrei zur Verfügung. WLM leistet somit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Europa. Der Wettbewerb steht dabei in diesem Jahr im Rahmen des Europäischen Kulturerbes und bietet auch für die Freiwilligen der Wikimedia-Projekte erstmals in größerer Form Weiterbildungsangebote an. Im letzten Beitrag hatten wir neben den Sonderpreisen schon den Jugendfotoworkshop vorgestellt. Die Weiterbildung der jungen Menschen unter 25 hat so erfolgreich stattgefunden, dass einige von ihnen sich direkt zur nächsten Veranstaltung eingetragen haben:

Jugendfotoworkshop: Aufnahme der Kurmainzischen Statthalterei Erfurt

Ein Profi-Fotograf, spezialisiert auf 360°-Fotografie, hat an einem Wochenende in Leipzig nicht nur ihnen, sondern auch den anderen Teilnehmenden theoretisch vorgestellt, welche Technik es gibt und wie diese verwendet werden kann. Neben der logistischen Organisation und Finanzierung der Veranstaltung konnte aus dem Team Ideenförderung heraus auch die praktische Umsetzung im Festsaal des Alten Rathaus in Leipzig erprobt werden. Das Fotografieren in Innenräumen ist oftmals nicht gestattet. Um dennoch das Dokumentieren dieser Teile des Denkmals zu ermöglichen, hat Wikimedia Deutschland eine Informationsbroschüre für Trägerinnen und Träger von Kulturerbestätten veröffentlicht. Auch die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) und das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz konnten dafür gewonnen werden, sich für das Erstellen freier Inhalte einzusetzen.

Die Broschüre kann ab sofort genutzt werden. Sie gehört auch zu den Materialien, die den 20 Freiwilligen an die Hand gegeben wurden, die in diesem Monat zu Wikipedia-Kulturbotschafterinnen und -Kulturbotschaftern fortgebildet wurden. Unterschiedliche Perspektiven der Zusammenarbeit im Kulturbereich wurden dabei vorgestellt: Erneut konnte dafür die Deutsche UNESCO-Kommission als Partnerorganisation gewonnen werden und das Thema Erbe der Menschheit vorstellen. Weitere Einblicke in die eigenen Kooperationsbedingungen gaben ein Bürgerverein in Kassel sowie eine Mitarbeiterin der Staatlichen Museen zu Berlin – man merkt, Wikimedia Deutschland ist Teil eines großen Netzwerkes in der Kulturlandschaft. Und so stellte dann auch Wikimedia Deutschland seine Fördermöglichkeiten und Programme im Kulturbereich vor. Zum Abschluss zeigte ein Urheberrechtsexperte auf, wie das Thema Freie Lizenzen in Kooperationen mit Kultur- und Gedächtnisinstitutionen Weiterbildung gesehen wird. Die Freiwilligen erhalten ein Zertifikat mit allen Inhalten der Weiterbildung und einen Kulturbotschafterausweis, der die Hintergründe des Projekts erklärt.

Mit den neuen Kenntnissen, Dokumenten und offiziellen Zertifikaten sehen wir positiv in die Zukunft, dass sich weitere Möglichkeiten eröffnen werden, um Freies Wissen in der Gesellschaft voranzubringen. Sei es mit einer Fotospende für Wiki Loves Monuments oder in der längerfristigen Zusammenarbeit mit Institutionen. Und wer weiß, vielleicht hat der eine oder die andere ja sogar eine unser über 100.000 Postkarten in Berlin, Hamburg oder München mit dem Aufruf zum Mitmachen entdecken können.

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