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“Der Park des Freien Wissens” – Auf der re:publica stellen wir unsere Vision des Netzes vor

Das Internet als öffentlicher Raum, der allen gehört, von allen genutzt und gepflegt werden kann und für den die Gemeinschaft Verantwortung übernimmt: "Der Park des Freien Wissens" - Auf der re:publica 2019 lassen wir unsere Vision des Internets Wirklichkeit werden.
Marc Ryckaert (MJJR) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Brussels_Cinquantenaire_R04.jpg), „Brussels Cinquantenaire R04“, https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode

Lilli Iliev

2. Mai 2019

Das Bild eines öffentlichen Parks wird manchmal als Gegenentwurf zum amerikanischen Supermarkt oder chinesischen Gefängnis bemüht. Drastische Zuspitzungen, hinter denen eine der großen Fragen unserer Zeit steht: In was für einem Netz wollen wir leben?

Wie kann der öffentliche Raum im Netz gestaltet werden?

Im analogen Leben sind öffentliche Räume die Basis für soziales Leben, sie dienen als Begegnungsort, Raum zur Erholung und auch als Ort der freien Meinungsäußerung. Parks, Straßen oder Plätze sind dabei nicht im privaten, sondern im öffentlichen Besitz. Gesetze und soziale Normen regeln den Umgang mit und in solchen wirklich öffentlichen Räumen.

Das Internet dagegen ist zwar öffentlich zugänglich, aber fast vollständig durch privatwirtschaftliche Akteure organisiert. Soll das so bleiben? Was wären andere Wege in die Zukunft? Die weltweite Bewegung rund um die Wikimedia-Projekte (Wikipedia & Schwesterprojekte) hat (für sich) mit der Vision “Wikimedia 2030” eine Antwort gefunden:

Bis 2030 wird Wikimedia zum Fundament des Ökosystems Freies Wissen. Alle, die diese Vision teilen, können mitmachen.

Teilnehmende der Wikimedia Conference 2018. Foto: Jason Krüger for Wikimedia Deutschland e.V. [CC BY-SA 4.0]

In einem globalen Strategieprozess unter dem Namen “Wikimedia 2030” wurde erstmals eine gemeinsame strategische Ausrichtung der Bewegung beschlossen. Zwei zentrale Konzepte geben dabei Orientierung für das Netz als öffentlichen Raum: “Chancengleichheit auf Wissen” (knowledge equity) und “Wissen als Dienst” (knowledge as a service). Jetzt geht es darum, diese Konzepte weltweit umzusetzen und mit Leben zu füllen. Worum geht es dabei?

Wissen als Dienst: Um unseren Nutzerinnen und Nutzern zu dienen, werden wir zu einer Plattform, die über Schnittstellen und Communitys der ganzen Welt Freies Wissen anbietet. Wir werden Werkzeuge für Verbündete und Partner schaffen, um über Wikimedia hinaus Freies Wissen zu organisieren und zu teilen. Unsere Infrastruktur wird es uns und anderen ermöglichen, verschiedene Arten von verlässlichem und Freiem Wissen zu sammeln und zu nutzen.

Gerechtigkeit des Wissens: Als eine soziale Bewegung setzen wir uns besonders für Wissen und Gemeinschaften ein, welche durch Machtstrukturen und Privilegien bisher ausgeschlossen wurden. Wir heißen Menschen jeder Herkunft willkommen und bauen so starke und vielfältige Gemeinschaften für Freies Wissen auf. Wir werden soziale, politische und technische Hürden abbauen, damit alle Menschen Freies Wissen nutzen und schaffen können.

Wikimedia Deutschland im Programm der re:publica 2019

Wir sind auch dieses Jahr mit mehreren Sessions im Programm dabei:

06.05.2019, 13.45 – 14.45, Loft J

Alles, was du jemals über Wikipedia wissen wolltest

mit Verena Lindner, John Weitzmann, Franziska Heine, Sandro Halank und Martin Kraft

06.05.2019, 19.15 – 19.45, re:learn stage K5

Wie Bildung nicht digitalisiert werden sollte

mit Dominik Theis

07.05.2019, 19.00 – 19.30, re:cruiting area

Wikimedia – Engagement meets Professionalität

mit Jens Behrendt

08.05.2019, 15.00 – 16.00

15 Jahre Wikimedia – Wie steht’s um das Freie Wissen?

mit Abraham Taherivand

Unser Highlight: Die Datenpumpe

Mit jedem Pumpen füllt sich das Becken – und auf dem Monitor erscheinen Daten aus der freien Datenbank Wikidata. Datenpumpe von Wikimedia Deutschland. [CC BY-SA 4.0]

Daten sind das neue Grundwasser – Seit letztem Jahr setzen wir uns für eine neue Metapher in der Diskussion um Daten ein. Denn wir meinen, in der Datenpolitik muss viel mehr über Gemeinwohl geredet werden. Wenn es um Daten geht, wird häufig diskutiert, wer wie mit ihnen Geld verdienen darf. Dadurch werden wichtige Fragen für das Freie Wissen ausgeblendet: Wem sollen öffentliche Daten und ihre Verarbeitung nutzen? Wie können Schutz und Bewahrung von Daten sichergestellt werden?

Mehr dazu im Blogbeitrag “Daten sind das neue Grundwasser!”

Unser Park des Freien Wissens lädt zur Erkundung unserer Vision des freien Netzes ein. Wir diskutieren über Gemeinwohl in Netz- und Datenpolitik und den Wert zivilgesellschaftlichen Engagements im Netz. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen auf der re:publica 2019!

 

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