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5 Jahre Vernetzung zu Offener Wissenschaft und kein Ende in Sicht (1/3)

5 Jahre Fellow-Programm Freies Wissen: Ein Rück- und Ausblick auf das Open-Science-Förderprogramm von Wikimedia Deutschland für junge Wisssenschaftler*innen.

Christopher Schwarzkopf

15. Juli 2021

Am 18. Juni endete das Programmjahr 2020/21 des Fellow-Programms Freies Wissen. Die virtuelle Abschlussveranstaltung markierte gleichzeitig das vorläufige Ende des Programms in der bekannten Form. In einer dreiteiligen Beitragsserie wollen wir daher auf die vergangenen fünf Jahre Fellow-Programm zurückschauen und einen Blick auf die zukünftigen Herausforderungen für die offene Wissenschaft werfen.

Das war der Abschluss des Programmjahres 2020/21 

Am 18. Juni endete für die 20 Fellows des Programmjahres 2020/2021 ihre achtmonatige Teilnahme am Fellow-Programm. Seit Oktober 2020 hatten die von Wikimedia Deutschland geförderten Wissenschaftler*innen mit Unterstützung durch ihre Mentor*innen an ihren individuellen Projekten rund um die Themen Open Science und Knowledge Equity gearbeitet und konnten sich mit der Community, die seit 2016 um das Fellow-Programm entstanden ist, vernetzen.

Einen Schwerpunkt der Abschlussveranstaltungen im Rahmen des Fellow-Programms bildet traditionsgemäß die Projektvorstellung durch die Fellows. Dabei geht es nicht nur darum, konkret aufzuzeigen wie diese ihre individuellen Vorhaben im Laufe der achtmonatigen Programmlaufzeit umgesetzt haben und welche vorzeigbaren Ergebnisse am Ende herauskommen, sondern vor allem auch, welche Learnings sich für die Beteiligten durch die Teilnahme am Programm ergeben haben. 

Aufgrund der andauernden Pandemie war es wie bereits im vergangenen Jahr erforderlich, auf den virtuellen Raum auszuweichen und dabei die Chancen und Möglichkeiten neuer digitaler Formate und Tools zu nutzen. Entsprechend wurde für die öffentliche Projektvorstellung durch Fellows mit wonder.me eine Plattform gewählt, die es niedrigschwellig ermöglicht, virtuell durch einen vorher konfigurierten Raum zu laufen und dabei per Video-Chat mit anderen Teilnehmenden in Kontakt zu treten. 

Die Fellows nutzten dabei die Möglichkeit, den Teilnehmenden an virtuellen Tischen ihre Projektergebnisse zu präsentieren und sich mit ihnen über die individuellen Learnings zu Offener Wissenschaft auszutauschen. Eines der Projekte, welches in diesem Programmjahr für viel Aufmerksamkeit in der Rechtswissenschaft gesorgt hat, ist OpenRewi. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt , eine fachspezifische Community von Open-Science-Aktiven aufzubauen, die gemeinsam Lehrmaterialien erstellt und Open Access zur Verfügung stellt. “Ohne das Fellow-Programm hätte OpenRewi nicht in dieser Form starten können. Wir haben mit dem Geld die ersten technischen Infrastrukturen aufgebaut und hatten eine finanzielle Sicherheit für die Open Access Veröffentlichung. Inzwischen sind über 100 Wissenschaftler*innen – darunter auch Postdocs und Professor*innen aus der ganzen Welt – im Projekt aktiv”, resümmiert Maximilian Petras, der das Projekt als Fellow ins Leben gerufen hat.

Auch das Schularchive-Wiki konnte großes Interesse in der fachspezifischen Community, in das es eingebunden ist, wecken. Ziel ist es, historische Quellen für die Schulforschung zu sammeln und für Interessierte zur Verfügung zu stellen. Da diese oft nur sehr schwer zu finden sind, leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum verbesserten und gleichberechtigten Zugang zu diesen wissenschaftlichen Informationen und wird daher in der Historischen Bildungsforschung sehr positiv bewertet.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass auch das fünfte Programmjahr trotz der pandemiebedingten Herausforderungen sehr erfolgreich verlief. Zwar hätte die Vernetzung der Fellows untereinander nach deren Aussage besser laufen können, was vor allem auf den rein digitalen Austausch zurückzuführen ist. Dennoch meldeten mehr als 80 Prozent der Teilnehmenden zurück, dass ihre Erwartungen hinsichtlich der Teilnahme am Programm voll erfüllt oder sogar übertroffen worden sein. Knapp 40 Prozent der Fellows konnte nach eigenen Angaben neue Open Science-Aktivitäten an der eigenen Institution anstoßen, etwa indem sie erfolgreich auf die Etablierung von Open Science Strategien im Fachbereich hinwirken konnte oder Arbeitsgruppen zur Vernetzung der Open Science-Interessierten untereinander initiierten. 

Im nächsten Beitrag aus dieser Reihe werden wir einen Blick auf die Entwicklung Offener Wissenschaft in den vergangenen fünf Jahren werfen und die Rolle des Fellow-Programms hierbei näher beleuchten.

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