Am Vormittag…
…berichteten das ehrenamtliche Präsidium und der hauptamtliche Vorstand über die Entwicklungen der letzten Monate. Die Eckpunkte im Telegrammstil: Der Vorstand wurde entlastet, der laufende Wirtschaftsplan 2017 aktualisiert, die ehrenamtliche Arbeitsgemeinschaft Partizipation umgestaltet (muss nicht mehr jedes Jahr gewählt werden, sondern ist ab sofort offen). Außerdem wurde mit der Vorstellung von Prinzipien für das Online-Fundraising ein Auftrag der letzten Mitgliederversammlung zum vorläufigen Abschluss gebracht. Die Prinzipien wurden in einem Community-Workshop erarbeitet und dienen als Prüfrahmen dafür, wie gut Spendengewinnung und trotzdem gute Benutzbarkeit der Wikipedia ausbalanciert werden. Deshalb auch die Formulierung “vorläufiger” Abschluss, denn es gibt ja kein Verfallsdatum für die Prinzipien, die hier befolgt werden sollen.
Der Nachmittag… Jahrmarkt!
Der Nachmittag stand dann im Zeichen von Popcorn, Glücksrad, Kuriositätenkabinett und Impro-Theater – um nur ein paar Beispiele für Attraktionen auf dem “Jahrmarkt des Freien Wissens” zu nennen. Die Idee: Die Arbeit des Vereins ist vielfältig, aber deswegen muss sie nicht komplex erklärt werden. Am besten macht es auch noch Spaß, so dass man neugierig auf mehr wird. Auf einem Jahrmarkt gehen Menschen von Attraktion zu Attraktion – und wo es Ihnen gefällt, da bleiben sie stehen. Unser Wikimedia-Jahrmarkt war genauso aufgebaut. Jeder der fünf Schwerpunkte des Jahresplans 2017 hatte eine eigene Station, dazu kamen Einführungskurse für Wikipedia und Wikidata sowie ein offener Workshop zur weltweiten Wikimedia-Strategie, die gerade erarbeitet wird.
Der Abend… Podium!
Den Abschluss des Tages bildete eine Podiumsdiskussion über die Zukunft der Wikipedia, speziell in diesen so genannten postfaktischen Zeit. Es diskutierten Journalist Maximilian Schönherr, Sabria David aus dem Präsidium von Wikimedia Deutschland, Wikipedianer Martin Kraft und Alice Wiegand aus dem Board of Trustees – und auf einem freien wechselnden Sitz auf dem Podium nahmen abwechselnd Gäste aus dem Publikum Platz. Alle paar Minuten kamen so neue Impulse aus dem Saal in die Diskussion.Nach welchen Mechanismen funktioniert Journalismus heute? Wie nähert man sich dem Begriff Wahrheit? Was braucht die Wikipedia und was nicht? Aufklärung, Mut zu Unschärfe, Komplexität wagen und Menschen zutrauen – fast eineinhalb Stunden wurde munter diskutiert. Als es in die Abschlusskommentare ging, gab es sogar noch Energie für einen letzten Podiumsgast, der im besten enzyklopädischen Sinn ein kurz davor gefallenes Sokrates-Zitat korrigierte: Nein, Sokrates sagte nicht, dass er nichts wisse, sondern dass er nicht wisse. Szenenapplaus.
So endete ein ganzer Tag rund um Freies Wissen. Vielen Dank Bamberg und insbesondere an alle Mitglieder vor Ort!