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Archäologie und Politik – und ein bischen Wikipedia

Marcus Cyron

6. November 2011

Und da dachte ich im September, ich hätte alle wichtigen Veranstaltungen des Jahres hinter mir. Aber wie schon im September verschaffte mir erneut die Gerda Henkel Stiftung einen “Außeneinsatz”. Ich war eingeladen zur “Gerda Henkel Vorlesung”, die mit Hermann Parzinger der wohl hochrangigste deutsche Kulturbeamte hielt. Thema war “Archäologie und Politik. Eine Wissenschaft und ihr Weg zum kulturpolitischen ‘Global Player'”. Hier sprach der vormalige Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts und heutiger Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nicht zuletzt auch aus eigener Erfahrung von den politischen Dimensionen der Archäologie in Vergangenheit, Gegenwart und ein wenig auch der Zukunft.

Wie so oft bei derartigen Veranstaltungen war der Vortrag zwar sehr interessant und gerade auch für mich von großem Interesse, doch noch Interessanter waren die vielen Gespräche rund um die Veranstaltung. Vor allem unterhielten ich und Lyzzy, die mich begleitete, mit Vertretern der Stiftung. Für L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung wird Lyzzy beispielsweise demnächst als Interviewpartner zur Verfügung stehen. Insgesamt wurde einmal mehr deutlich, daß die Mitarbeiter der Stiftung ehrliches Interesse an der Wikipedia und ihren Mitarbeitern haben. Vielleicht erwächst daraus ja noch die eine oder andere Zusammenarbeit.

Ein persönlicher Höhepunkt war für mich natürlich das Gespräch mit Uwe Walter, der in seinem Blog Antike und Abendland vor Wikipedia trifft Altertum einen sehr wohlwollenden Beitrag verfasst hatte. Sehr spannend waren seine Sichtweisen zum Paradigmenwechsel in seinem Fach, das nach seiner Meinung schon zu starken Veränderungen geführt hat. Und das durchaus nicht zum Schlechtesten.

Am folgenden Tag nutzte ich die Gelegenheiten, die sich mir boten. Zunächst besuchte ich in Bonn das Ägyptische Museum der Universität Bonn sowie das Akademische Kunstmuseum, die Antikensammlung der Universität Bonn. Am Abend folgte die Teilnahme am Kölner Stammtisch, meinem immer noch liebsten Stammtisch im Wikimedia-Universum. Neben dem Treffen mit vielen lieben alten Bekannten konnte ich auch endlich die Legende, das “Phantom” ;) Tsor kennen lernen. Der Sonnabend brachte noch eine Arbeitssession bei Elya und Raymond, bei der wir das weitere Vorgehen bei den GLAM-Projekten in der deutschsprachigen Wikipedia besprachen. Abschluss meiner “Dienstreise” war der Besuch des Museum August Kestner in Hannover, das praktischerweise an meinem Rückweg lag. Dort war der vorletzte Tag der Sonderausstellung Lost! Die Ägypten-Sammlung und ihre (Kriegs-)Verluste, die ich mir nicht entgehen lassen wollte, immerhin konnte ich den Kurator Christian E. Loeben bei “Wikipedia trifft Altertum” kennen lernen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Dinge man in so wenig Zeit tun kann.

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