Die 4. “Das ist Netzpolitik!”-Konferenz am vergangenen Freitag startete wütend. Markus Beckedahl, Chefredakteur von netzpolitik.org, zählte auf, welche Themen die Bundesregierung netzpolitisch im letzten Jahr verschlafen hat.
Die Große Koalition betreibt Raubbau an unseren Grundrechten. Markus Beckedahl
Die Abschaltung der linken Plattform Indymedia, die Ausweitung des Einsatzes von Staatstrojanern, die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung und zuletzt die massenhafte Sammlung von Daten beim Bundeskriminalamt zeigen, dass Datenschützerinnen und Aktivisten weiterhin eher damit zu tun haben, Schlimmeres zu verhindern, statt ein freies Netz aktiv und mit allen Akteuren und Institutionen zu gestalten.
Netzpolitisches Weiterbildungsprogramm
Wie das in der Praxis geht, zeigten die 33 Speakerinnen und Speaker der Konferenz.
Alle Beiträge sind jetzt als Videos abrufbar und als netzpolitisches Weiterbildungsprogramm sehr zu empfehlen. Für Wikimedia Deutschland sprachen Julia Reda, Gregor Hagedorn und Kirsten Fiedler zu folgenden Themen:
Autokraten ein Vorbild sein? Wie die EU über das Urheberrecht die Netzzensur zur Pflicht machen könnte
- Julia Reda, Vizepräsidentin der Gruppe Grüne/EFA im Europäischen Parlament, gab einen aktuellen Einblick in die laufenden Gespräche rund um Vorschlag von Jetzt-Finanzkommissar Günther Oettinger, alle Plattformen, die User Generated Content beherbergen, zu automatischem Filtern zu verpflichten.
- Video des Vortrags
Ein Auftrag an die Hochschulen: Berliner Appell für die Offene Wissenschaft
- Dr. Gregor Hagedorn, Leiter des Forschungsbereichs Digitale Welt und Informationswissenschaft am Museum für Naturkunde Berlin, stellte den Berliner Appell für die Offene Wissenschaft vor, der Handlungsempfehlungen an wissenschaftliche Institutionen richtet.
- Video des Vortrags
- Alle Infos zum Fellow-Programm Freies Wissen
Bursting the Brussels bubble! Wie kann Zivilgesellschaft wirksam Einfluss auf EU-Politik nehmen?
- Kirsten Fiedler, managing director bei European Digital Rights, führte in die Arbeit der in Brüssel ansässigen NGO ein und diskutierte mit Julia Reda und Alexander Sander (digiges) über erfolgreiche zivilgesellschaftliche Interessenvertretung in Brüssel.
- Video der Diskussion
- Vortrags-Slides mit 11 konkreten Empfehlungen, wie man Themen an Abgeordnete herantragen kann.
- Die Broschüre Ein Wegweiser durch das Brüsseler Labyrinth gibt weitere Tipps aus der Praxis, wie zivilgesellschaftliche Gruppen aktiv werden können.