Franziska Kelch
Corinna Schuster
Hanna Klein
8. Oktober 2025
Kann die Wikipedia wirklich kopiert werden?
Grundsätzlich ja. Denn Wikipedia basiert auf MediaWiki, einer freien und offenen Software, die alle nutzen können. Unternehmen organisieren damit beispielsweise Wissensmanagement, Hochschulen ermöglichen über eigene Wikis kooperatives Lernen. Und die Inhalte der Wikipedia sind frei lizenziert und können daher auch außerhalb der Wikipedia genutzt werden – unter Berücksichtigung der Bedingungen der Lizenz „Creative-Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ Daher ist auch eine Kopie der Software und der Wikipedia-Inhalte möglich.
Eine Kopie – aber keine Konkurrenz
Auch wenn die Wikipedia geklont werden kann, ist und bleibt sie einzigartig! Denn das Original hat etwas, das kein von Einzelpersonen, Staaten oder Unternehmen gesteuerter Fork je haben wird: eine unabhängige und weltweit agierende Community mit tausenden engagierten Menschen. Sie alle haben Wikipedia zu dem gemacht, was sie heute ist: die größte freie Wissensquelle der Welt mit über 65 Millionen Artikeln in 300 Sprachen.
Wikipedia ist einzigartig. Was sie so besonders macht, ist die ehrenamtliche Community, die etabliertes Wissen aus verlässlichen Quellen für alle Menschen frei zugänglich macht. Wikipedia gehört nicht einem Unternehmen, sondern ist unabhängig und wird von tausenden Ehrenamtlichen getragen, die ein großes Verantwortungsbewusstsein für ihr Projekt haben.Franziska Heine Geschäftsführende Vorständin Wikimedia Deutschland
Offen, transparent und quellenbasiert: So schafft die Wikipedia Vertrauen
Die Wikipedia-Aktiven arbeiten täglich daran, neue Artikel zu schreiben und zu aktualisieren. Sie prüfen Quellen, moderieren Diskussionen über Inhalte und sorgen dafür, dass Manipulationsversuche erkannt und gelöscht werden. Dabei ist Wikipedia radikal transparent. Alle können nachvollziehen, woher das Wissen kommt. Jede Bearbeitung an einem Artikel ist nachvollziehbar. Das schafft Vertrauen. Deswegen wird die freie Enzyklopädie täglich von Millionen von Menschen auf der Suche nach Wissen aufgerufen.
Aber nicht nur Menschen nutzen die Wikipedia. Auch generative KI-Anwendungen wie ChatGPT werden mit Wikipedia-Inhalten trainiert. Doch während KI-Anwendungen bisher nur wahrscheinliche und nachvollziehbare Antworten liefern und immer wieder falsche Belege angeben, falsche Aussagen machen oder sogar Verschwörungserzählungen verbreiten, bietet die Wikipedia den Nutzenden kontinuierlich verlässliches Wissen, dessen Quellen transparent sind.
Zuverlässige Infos im digitalen Zeitalter: So macht es die Wikipedia
Fast jeder kennt und nutzt die Wikipedia. Doch nur die wenigsten wissen, wie sie tatsächlich funktioniert. Hinter den Kulissen sorgen ausgeklügelte Systeme dafür, dass Informationen überprüfbar und vertrauenswürdig bleiben. In einer neuen Blogreihe werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und zeigen, wie Wikipedia vertrauenswürdiges Wissen aufbaut.
Russlands Wikipedia-Klon bleibt erfolglos
Mit der Idee, die Wikipedia zu klonen und das Wissen darin nach eigenen Interessen umzuschreiben, ist Elon Musk nicht allein. 2024 startet die russische Regierung mit Ruwiki einen Wikipedia-Klon. Nachdem anfangs die Inhalte nur kopiert wurden, zeigen aktuelle Berichte, dass der Kreml bereits in großem Umfang Artikel umschreiben und Informationen manipulieren lässt – sehr wahrscheinlich von bezahlten Schreiber*innen.
Einer Auswertung der Wikimedia Foundation zufolge sind die Aufrufzahlen des staatlich finanzierten Ruwikis allerdings vernachlässigbar gering gegenüber der in Russland (noch) nicht gesperrten russischsprachigen Wikipedia. Auch das zeigt, dass solche Forks zwar möglich sind, die Menschen selbst sich davon aber wenig beeindrucken lassen und dem Original treu bleiben.
Hat Wikipedia einen Bias?
Auch der Vorwurf, die Wikipedia oder ihre Autor*innen hätten eine politische Schlagseite, ist nicht neu. Elon Musk und andere Akteure oder Organisationen versuchen immer wieder, die Wikipedia zu diskreditieren. So bleibt der Vorwurf vielleicht bei einigen Menschen hängen – zutreffend ist er aber nicht.
Zwar können alle Menschen grundsätzlich zur Wikipedia beitragen – aber nur, solange sie sich an die Regeln für enzyklopädisches Schreiben halten. Dazu gehört insbesondere das Neutralitätsgebot. Es betrifft sowohl die Sprache als auch die Darstellung von Themen. Diese müssen ausgewogen sein. Darüber, dass dieses Prinzip eingehalten wird, wacht die Community. Das heißt auch: An einem Artikel arbeiten oft 10, 30 oder noch mehr Ehrenamtliche. Artikel entstehen also in der Regel gemeinsam und nicht von einer Person oder Organisation gesteuert. Das belegen auch verschiedene Untersuchungen, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben und keine belastbaren Belege oder Beweise gefunden haben.
25 Jahre Wikipedia – ein Hoch auf das digitale Ehrenamt
Das kommende Jahr wird ein ganz besonderes für die Wikipedia: Am 15. Januar feiert das Projekt seinen 25. Geburtstag. Wikimedia Deutschland begleitet das Jubiläum mit Aktionen, Blogserien und Themenschwerpunkten. Mehr dazu in Kürze hier auf der Website und auf unseren Social-Media-Kanälen Instagram, Facebook, LinkedIn und Mastodon. Wir freuen uns auf alle, die gemeinsam mit uns die Wikipedia und ihre einzigartige Community feiern!
Jetzt für Wikipedia spenden
Die Wikipedia-Spendenkampagne 2025 ist gestartet. In den kommenden Wochen rufen wir die Menschen in Deutschland auf, die freie Online-Enzyklopädie und ihre ehrenamtliche Community zu unterstützen. Jede Spende ist wichtig: Während sich Desinformation und Manipulation im Netz ausbreiten, der politische Druck auf Freies Wissen wächst und die Entwicklung Künstlicher Intelligenz unseren Zugang zu Wissen verändert, macht von Menschen erstelltes und geprüftes Wissen heute mehr denn je den Unterschied!
Ich bin mir sicher, dass die Evolution keinen Fehler haben kann, höchstens Schwächen durch negative, schädliche und bewusst initiierte Ereignisse von außen. Die Evolution agiert ja nicht eigenständig, sie wird von außen gesteuert und beeinflusst. Wie soll sie in dieser Situation Fehler begehen können?
Mir ist die tendenziell negatve Formulierung zu einseitig, auch wenn bestimmte Fakten nicht ignoriert werden können.
Die Evolution verhält sich passiv. Sie wird durch positive Ereignisse "gestärkt", negative Ereignisse schwächen sie dagegen. Von dem "Spiel" der negativen und positiven Kräfte wird die Evolution jeweils mehr in die eine oder andere Richtung gedrängt.
Es ist seltsam. In der Natur verdrängt stets das Bessere das Schechtere, Minderwertigere. Dieses Prinzip scheint auch der Grund für den Erfolg der Evolution. Beim Menschen scheint dieses Prinzip versagt zu haben. Alle mit seiner Erschaffung verbundenen Vorteile werden mit der Zeit durch minderwertiges verdrängt..Das zieht sich seit der Erfindung des Geldes , wo das gute Geld durch schlechtes verdrängt wird ( siehe römische Denare bis zu ihrem Verschwinden in der Byzanz, vom Silber zur Bronze), oder von hochwertigen Lebensmitteln zu billigen Surrogaten. Ausnahme bilden die todbringenden Waffen. Und so wie die, wohl genetisch bedingt generierierte, Verhaltensweisen des Anstandes durch pöbelhafte, für die Zivilisation nachteilige Manieren verdrängt werden ( siehe weltweite Politik), stellt sich die Frage, wo eigentlich der Fehler der Evolution liegt.