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Neues Advisory Board unterstützt offene Wissenschaft

Wikimedia Deutschland begrüßt das Advisory Board als ehrenamtliches Gremium aus Expert*innen im Bereich offene Wissenschaft für das Wikimedia-Wissenschaftsteam.

Alex Möller

9. November 2020

Wikimedia Deutschland engagiert sich seit Jahren und auf vielfältige Weise für eine offene Wissenschaft.  Mit dem Fellow-Programm Freies Wissen unterstützen wir eine nachhaltige und wachsende Praxis-Community von Nachwuchswissenschaftler*inen, die sich die Prinzipien der Offenen Wissenschaft zu eigen macht und dazu beiträgt, eine offene Wissenspraxis in ihren Forschungseinrichtungen, in ihren Disziplinen und in der Gesellschaft zu fördern. 

Unsere Vision bei Wikimedia Deutschland ist es, dass Menschen innerhalb wie außerhalb wissenschaftlicher Institutionen und Forschungseinrichtungen gleichberechtigt einen uneingeschränkten und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen und Erkenntnissen haben und diese für ihre eigenen Zwecke nutzen können.

Um diese Vision zu verwirklichen, unterstützt uns seit neuestem ein wissenschaftliches Advisory Board. Das Advisory Board als ehrenamtliches Gremium aus Expert*innen im Bereich offene Wissenschaft soll das Wikimedia-Wissenschaftsteam dabei unterstützen, die oben genannte Vision zu erreichen. Dabei ist es beratend bei den folgenden Aufgabenbereichen tätig:

  • Identifizierung von Trends und Entwicklungen im Themenfeld Offene Wissenschaft
  • Inhaltlich strategische Ausrichtung des Fellow-Programms Freies Wissen 
  • Positionierung zu aktuellen wissenschaftspolitischen Themen 

Das Board besteht aus sechs Personen, die teilweise schon als Mentor*innen im Fellow-Programm mitgewirkt haben, teilweise aber auch eine ganz neue Perspektive mitbringen.

Übersicht der Mitglieder des wissenschaftlichen Advisory Boards:

Dr. Bastian Greshake Tzovaras ist Research Fellow am Center for Research & Interdisciplinarity in Paris wo er eine Arbeitsgruppe zu peer-produced research & Bürgerwissenschaften leitet. Er begann seine wissenschaftliche Karriere als Biologe & Bioinformatiker. Seit dem Abschluss seiner Doktorarbeit widmet er sich jedoch vollzeit den Offenen Wissenschaften. Er ist einer der Gründer des Open Data-Portals openSNP, einer crowdgesourcten Sammlung von Personal Genomics-Daten. Seit 2011 wurden darüber über 5,000 Datensätze in die Public Domain gespendet. Seit 2017 ist Bastian ist ausserdem der wissenschaftliche Direktor für die Open Humans-Stiftung, welche das Empowerment in der Nutzung von persönlichen Daten zum Ziel hat. Insbesondere arbeitet die Stiftung daran es Einzelpersonen und Communities zu ermöglichen ihre Daten zur eigenen Bildung und persönlichen Forschung zu verwenden. (Bild: Athina Tzovara, CC0)

Prof. Dr. Claudia Müller-Birn leitet die Forschungsgruppe Human-Centered Computing am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin und ist Principle Investigator des Exzellenzclusters “Matters of Activity” an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist ebenfalls stellvertretende Sprecherin der Fachgruppe “Informatik und Digital Humanities” der Gesellschaft für Informatik. In ihrer interdisziplinären Forschungsarbeit fokussiert sie auf den Bereich Human-Machine Collaboration, d.h. sie entwickelt gekoppelte, co-adaptive Workflows in denen menschliche und algorithmische Aktivitäten effektiv verflochten werden. Ihre Forschung umfasst dabei eine empirische als auch eine ingenieurwissenschaftliche Dimension, die zu einem wertorientierten soziotechnischen Systemdesign beitragen soll. Claudia setzt sich in ihrer Forschungsarbeit für die Nutzung und Entwicklung von Open-Source-Software und die Prinzipien von Offener Wissenschaft ein, sowie für den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen. Sie hat daher an der Freien Universität Berlin die Open Science Working Group mit aufgebaut.

Darüber engagiert sich Claudia in zivilgesellschaftlichen Initiativen. Sie hat das Fellow-Programm „Freies Wissen“, eine von Wikimedia Deutschland, dem Stifterverband und der VolkswagenStiftung unterstützte Förderinitiative, von Anfang an begleitet und hat drei Jahre als Mentorin Nachwuchswissenschaftler*innen unterstützt, Offene Wissenschaft als Teil ihrer Forschungspraxis verstehen und damit den kulturellen Wandel in ihren Institutionen befördern. Ebenfalls ist Sie Mitglied der Jury im Prototype Fund, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das von der Open Knowledge Foundation Deutschland betreut wird. Sie unterstützt bei der Auswahl von Projekten

im Bereich der Public Interest-Technologien, um zivilgesellschaftliche Technik-Ideen auf Basis von Open Source zu realisieren. (Bild: Ralf Rebmann, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Prof. Dr. Ellen Euler ist Professorin für Open Access / Open Data am Fachbereich Informationswissenschaften der FH Potsdam. Als promovierte Juristin mit Zusatzausbildung in Bereich Telekommunikations- und Medienrecht sowie einem LL.M. mit Schwerpunkt Informationsrecht hat sich Ellen Euler schon immer mit Informationen und Daten und dem rechtlichen Rahmen für den Umgang damit befasst. Als Creative Commons Projekt-Lead für Deutschland war sie an der Übersetzung der ersten Version der deutschen Creative Commons Lizenzen maßgeblich beteiligt und hat zuletzt an der Entwicklung der Digital Right Statements entscheidenden Anteil gehabt. Durch ihr Wirken beim Auf- und Ausbau der Deutschen Digitalen Bibliothek hat die Urheberrechtsexpertin bei der Sichtbarmachung deutschen Kulturguts und von Kulturdaten in der Europeana unter möglichst freien Lizenzen mitgewirkt. Heute gibt sie ihr Wissen an der FH Potsdam am Fachbereich Informationswissenschaften weiter. Sie ist Mitglied unter anderem auch im Beirat von InnoSci und des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (ab September). Regelmäßig äußert sie sich in Radio und als Keynotespeakerin zu Themen wie #openGLAM #openGovernment #opendata #openaccess und #openscience. (Bild: Ellen Euler, CC0)

Dr. Ina Blümel ist Architektin und Informationswissenschaftlerin. Sie hat seit Juli 2019 die Professur Vernetzte Daten in den Informationswissenschaften inne, eine gemeinsame Professur von Hochschule Hannover und TIB – Leibniz Informationszentrum für Technik und Naturwissenschaften. Sie ist Mitbegründerin und stellvertretende Leiterin des Open Science Labs an der TIB, und hat für die TIB mehrere Drittmittelprojekte eingeworben, u.a. zur Anwendung von Machine Learning und Crowdsourcing bei der Anreicherung von Kulturdaten. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte ist die Umsetzung partizipativer Forschungsprojekte mit Methoden des Action Learning. Sie ist Mitglied des Europeana Members Council und der Tech Steering Group, und war drei Jahre lang Mentorin im Fellow-Programm Freies Wissen von Wikimedia Deutschland, Stifterverband und VolkswagenStiftung. Sie ist als Gutachterin für verschiedene Fachzeitschriften und Fördergeber aktiv. Interview mit Ina Blümel bei Heise Online: https://heise.de/-425916 (Bild: TIB/C. Bierwagen, CC BY 4.0)

Julia Kloiber ist Managing Director des Superrr Lab und Partnerin bei Ashoka Deutschland. Sie ist Fellow der Mozilla Foundation und Mitbegründerin des Prototype Fund und des Netzwerks Code for Germany. Ihre Arbeit bewegen sich an der Schnittstelle von Technologie und Gesellschaft, wo sie sich für mehr Offenheit und Diversität einsetzt. Julia Kloiber ist Rednerin auf internationalen Bühnen. Aktuell beschäftigt sie sich in ihren Vorträgen damit, was die Zukunft für uns bereithält und wie wir diese gemeinsam gestalten können. Julia Kloiber bezeichnet sich selbst als Optimistin, die an die Macht der Zivilgesellschaft glaubt. (Bild: Julia Kloiber, CC0)

Dr. Peter Kraker ist Gründer und Obmann von Open Knowledge Maps, einem gemeinnützigen Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen für Wissenschaft und Gesellschaft signifikant zu erhöhen. Peter Kraker ist seit vielen Jahren im Bereich Open Science gestaltend tätig. Unter anderem hat er den Begriff “Open Methodology” geprägt und ist Leitautor von “The Vienna Principles: A Vision for Scholarly Communication in the 21st Century”. Peter Kraker ist Mitglied des GO FAIR Executive Boards, Koordinator des GO FAIR-Implementierungsnetzwerks “Discovery” und Mitglied des Kernteams des Open Science Network Austria (OANA). Vor der Gründung von Open Knowledge Maps war Peter Kraker Senior Researcher am Know-Center, Österreichs führendem Forschungszentrum für Data-Driven Business und Big Data Analytics, und leitete dort das Thema Open Science. Peter war von 2016 – 2018 Mentor im Fellow-Programm Freies Wissen. (Bild: Peter Kraker, CC0)

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