„Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!“: Ein Zwischenfazit
Bildungsinhalte der öffentlich-rechtlichen Sender sollen der Öffentlichkeit dauerhaft zur Verfügung stehen. Dafür hat sich Wikimedia Deutschland in den letzten Monaten stark gemacht – auch mithilfe zahlreicher Unterstützerinnen und Unterstützer. Was haben wir erreicht?
ZDF/Ralph Orlowski, Übergabe Unterschriften Kampagne ÖGÖG an ZDF-Fernsehratsvorsitzende Marlehn Thieme, CC BY-SA 4.0
ZDF/Ralph Orlowski, Übergabe Unterschriften Kampagne ÖGÖG an ZDF-Fernsehratsvorsitzende Marlehn Thieme, CC BY-SA 4.0
Laut einer Studie des Verbands der Internetwirtschaft eco halten 54 Prozent der Deutschen den Ausbau digitaler Bildungsangebote angesichts von Corona für besonders wichtig. Das Thema hat in den letzten Monaten einen enormen Schub erfahren. Allerdings dreht sich die Debatte nach wie vor viel zu oft um die Frage der benötigten Geräte. So wichtig dieser Punkt ist – viel entscheidender ist die Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Inhalte. Denn jedes Gerät ist letztlich nur ein Vehikel für gut aufbereitetes Wissen.
Die öffentlich-rechtlichen Sender produzieren jedes Jahr eine Vielzahl von Beiträgen, die bestens für den Schulalltag geeignet wären. Meist verschwinden solche Inhalte aber viel zu schnell wieder aus den Mediatheken, oder ihre Nutzung wird durch restriktive Lizenzbestimmungen gleich ganz verhindert. Auch für die Wikipedia wären die Inhalte der Öffentlich-Rechtlichen eine Bereicherung, aber ohne freie Lizenzen sind sie dort nicht verwendbar.
Bewegung bei ARD und ZDF – dank mehr als 10.000 Unterschriften Damit der Zugang zu Bildungsinhalten der ARD und des ZDF einfach und dauerhaft möglich ist, haben im Frühjahr und Sommer über 10.000 Menschen unsere Forderung „Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!“ mitgezeichnet. Das hat Türen geöffnet. Auch unsere 28 Partnerorganisationen aus Bildung, Netzpolitik und Jugendbeteiligung haben mit ihrem Input und ihrer Perspektive für Bewegung in den Häusern gesorgt.
Übergabe der Unterschriften der Kampagne an ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab; Christian Schneider für WMDE, Runder Tisch ÖRR, CC BY 4.0
Übergabe der Unterschriften der Kampagne an ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab; Christian Schneider für WMDE, Runder Tisch ÖRR, CC BY 4.0
Das ZDF hat wertvolle Pionierarbeit geleistet und zahlreiche Beiträge der beliebten Reihe „Terra X“ unter freie Creative-Commons-Lizenz gestellt. Die Videos sind dadurch nicht nur rechtssicher im Schulunterricht verwendbar, sondern vor allem auch in Wikipedia und Wikimedia Commons. Ein echter Mehrwert: Über 950.000 monatliche Aufrufe allein in den Sprachversionen der Wikipedia verzeichnen die Inhalte, die das ZDF und die Terra X – Redaktion in Folge der Kampagne bereitgestellt haben.
Die von ZDF und Terra X verfügbar gemachten Videos finden sich inzwischen auch bei Wikimedia Commons – zum Beispiel zur Demokratie im antiken Athen; ZDF/Terra X/Gruppe 5/ Susanne Utzt, Cristina Trebbi/ Jens Boeck, Dieter Stürmer / Fabian Wienke / Sebastian Martinez/ xkopp, polloq, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons.
Tagesschau und Drosten-Podcast jetzt unter CC-Lizenz Neben dem ZDF öffnen auch ARD und Deutschlandfunk ihre Schatzkisten und machen viele Inhalte jetzt auch dauerhaft verfügbar. So stellt die ARD zahlreiche Archivinhalte online. Insgesamt ist das Interesse der Verantwortlichen an und die Bereitschaft zu freien Lizenzen deutlich gestiegen:
„CC-Lizenzen sind ein weiterer Baustein, wenn es darum geht, Inhalte möglichst leicht und möglichst dauerhaft für alle zugänglich zu machen.“
Tom Buhrow, ARD-Vorsitzender
Spannende Neuigkeiten gibt es auch von Deutschlands beliebtester Nachrichtensendung: Die Tagesschau veröffentlicht ausgewählte Videos ab sofort unter Creative Commons. Zunächst zwar nur unter der vergleichsweise restriktiven Lizenz CC BY-NC-ND, die für die Verwendung in der Wikipedia nicht frei genug ist – aber ein Anfang ist gemacht. Auch bei den Hörfunk-Inhalten tut sich etwas:
„Der NDR Rundfunkrat unterstützt das Vorhaben, unsere hochwertigen Angebote aus den Bereichen Wissen, Bildung und Kultur möglichst vielen – gerade auch jungen Menschen – zugänglich zu machen. Mit der Freigabe ausgewählter Hörfunk-Inhalte durch die ARD konnten wir u. a. den erfolgreichen NDR-Podcast „Corona – Update“ mit Christian Drosten Schüler*innen und Lehrer*innen zur nicht-kommerziellen Nutzung wie z. B. für werbefreie Podcasts und Websites zur Verfügung stellen.“
Anke Schwitzer, Vorsitzende des NDR Rundfunkrates
Corona: Vorspultaste für die Digitalisierung? Digitale Bildungsinhalte, die ortsunabhängig eingesetzt werden können, sind angesichts von Quarantänemaßnahmen und Schulschließungen besonders wichtig. Gerade auch solche aus öffentlich-rechtlichen Quellen. Nicht nur der Schulunterricht kann von solchen Inhalten profitieren, auch der Wikipedia kommt frei lizenziertes Video- und Audio-Material zugute.
Wir wünschen uns, dass in den nächsten Monaten noch viele weitere Beiträge der öffentlich-rechtlichen Sender hinzukommen. Wir sind noch nicht am Ziel, aber es tut sich was. Bildungspolitik im Vorspulmodus.
Eure Arbeit ist äußerst wichtig und toll. Danke dafür.
Ich unterstütze euch gerne seit Jahren. Weiter so!
Kommentar von E.A. Meier am 29. Oktober 2020 um 12:55
Danke für den unermüdlichen Einsatz, freue mich über Erf gratuliere uns zur Preusker-Medaille und leere darauf ein Glas warmes Leitungswasser!
Kommentar von Fred am 29. Oktober 2020 um 16:42
Ich erfreue mich immer wieder an Wikipedia.
Toll, dass es dieses große und weise Team gibt. Weiterhin viel Erfolg.
Kommentar von Peter Tschöp am 30. Oktober 2020 um 08:31
Wiki ist immer wieder die beste Quelle. Die Unterstützung dieses Projekts ist wichtig!
Kommentar von Michael59 am 7. November 2020 um 19:53
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Kommentar von Fred am 29. Oktober 2020 um 16:42
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Kommentar von Peter Tschöp am 30. Oktober 2020 um 08:31
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