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Was Lehrende und Lernende jetzt brauchen: Vorschläge für eine bundesweite OER-Strategie

Das Bündnis Freie Bildung vereint Organisationen sowie Expertinnen und Experten aus dem Bildungsbereich und gibt ihnen eine Stimme. Wikimedia Deutschland ist als Mitbegründerin immer involviert. In einem gemeinsam erarbeiteten Strategiepapier zeigt das Bündnis jetzt Wege auf, wie die Bildung in Deutschland fit für die Zukunft gemacht werden kann.

Frank Böker

11. September 2020

Wie wichtig gute, digitale und vor allem frei zugängliche Bildungsinhalte sind, hat sich im letzten Schuljahr eindrucksvoll gezeigt. Der Wechsel hin zum Homeschooling war für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern gleichermaßen eine Herausforderung. Sie alle mussten sich in kürzester Zeit im Bereich des E-Learnings weiterbilden. Freie Lern- und Lehrmaterialien, Open Educational Resources genannt, waren plötzlich so gefragt wie wohl nie zuvor.

Schon im Koalitionsvertrag hatten die Regierungsparteien eine “umfassende Open Educational Resources-Strategie” in Aussicht gestellt. Man wolle die “Entstehung und Verfügbarkeit, die Weiterverbreitung und den didaktisch fundierten Einsatz offen lizenzierter, frei zugänglicher Lehr- und Lernmaterialien fördern”, heißt es dort. Eine Veröffentlichung dieser Strategie steht aber noch aus.

Wir möchten gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung an der Strategie arbeiten und fordern einen offenen Beteiligungsprozess, der die Vielfalt an Akteuren und Akteurinnen der Bildungslandschaft mit einbezieht.

Das Bündnis Freie Bildung hat im Rahmen eines mehrmonatigen kollaborativen Prozesses gemeinsam mit seinen Mitgliedern einen Vorschlag erarbeitet, wie diese freien Bildungsmaterialien effektiv gefördert werden können. Die Strategie baut auf den Forderungen der Community auf und soll als Blaupause und Diskussionsgrundlage für die Zukunft dienen.

Konkrete Vorschläge im Strategiepapier beziehen sich unter anderem auf die folgenden Themen:

  • Fort- und Weiterbildung von Lehrenden im Bereich der digitalen, offenen Bildung
  • Förderung der Herstellung von offenen, anpassbaren Bildungsmaterialien
  • Etablierung von offenen Infrastrukturen, die flexibel auf spezifische Anforderungen der Bildungseinrichtungen regieren können

Die OER-Strategie des Bündnis Freie Bildung versteht sich als Einladung zu einem offenen Beteiligungsprozess und einem intensiven Austausch mit Politik, Bildungssektor und Zivilgesellschaft. Denn selbst wenn es im neuen Schuljahr nicht mehr zu flächendeckenden Schulschließungen und einer Rückkehr ins Homeschooling kommen sollte:

Freie Lehr- und Lerninhalte sind ein zentraler Baustein, um die Bildung in Deutschland zeitgemäß gestalten zu können.

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