Der Titel des Wissenschaftsjahres 2014 bringt es auf den Punkt. Die digitale Durchdringung der Gesellschaft nimmt immer weiter zu: Kaum ein Lebensbereich, der nicht betroffen ist, etwa durch Online-Banking, E-Books oder Smartphones. Die Veränderungen greifen ähnlich tief in die Strukturen unserer Gesellschaft ein wie die Einführung der Schrift oder des Buchdrucks.
Die Digitale Gesellschaft fasziniert, schreckt ab, unterläuft und fordert heraus. Auf der einen Seite der medialen Erregungskurve werden die Bedrohungen durch Internet-Kriminalität, Überwachung und den “Verlust” von Privatheit hervorgehoben. Auf der anderen Seite die Versprechen von Vernetzung, Transparenz und Mitsprache wie sie auch in den Wikimedia-Projekten verwirklicht werden.
Digital ist besser
Als Partner im Wissenschaftsjahr 2014 möchte sich Wikimedia Deutschland jenen Kompetenzen widmen, die für das Individuum in der Digitalen Gesellschaft wichtig sind: Digitale Kompetenzen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung, Netzaktivistinnen und -aktivisten, Akteuren aus der Praxis sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern sollen anhand verschiedener Themenstränge Digitale Kompetenzen identifiziert und diskutiert werden. Diejenigen, die nicht persönlich vor Ort sein können, sind eingeladen, die Veranstaltungen via Livestream auf http://digikompz.wikimedia.de zu verfolgen und auf Twitter unter #DigiKompz mitzudiskutieren.
Veranstaltungsort: Alle Veranstaltungen finden in den Räumlichkeiten von Wikimedia Deutschland, Tempelhofer Ufer 23/24, 10963 Berlin statt.
Uhrzeit: Beginn 19 Uhr. In der Regel dauern die Veranstaltungen 90 Minuten mit anschließendem informellen Ausklang.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung über das Anmeldeformular wird gebeten.
Der Veranstaltungsflyer kann hier betrachtet werden.
Alle Veranstaltungen im Überblick
23.06.2014 Datenschutz – Eine unterschätzte digitale Kompetenz?
Datenschutz ist einerseits ein technischer Aspekt, anderseits aber auch eine Haltungsfrage jedes einzelnen – Stichwort Post-Privacy.
Mit Prof. Dr. Karsten Weber von der TU Cottbus, Dr. Imke Sommer, Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit der Stadt Bremen und Martin Müsgens, Referent der EU Initiative klicksafe wollen wir dem Thema auf wissenschaftlicher, juristischer und praktischer Ebene begegnen. Hier gehts zur Facebook-Veranstaltung
01.09.2014 Digital Natives – Ein gut klingender Begriff mit wenig Substanz?
Aus Sicht von Wissenschaft und (Medien-)Pädagogik ist der Begriff Digital Natives ein künstlicher Begriff, der wenig aussagekräftig über (digitale) Fähigkeiten ist. Trotzdem stellt sich die Frage, ob wissenschaftliche und pädagogische Ansätze dahingehend überprüft werden müssen, ob sie die Veränderungen der digitalen Gesellschaft angemessen erfassen?
29.09.2014 Digitalisierung der Arbeitswelt – Zwischen Kollaboration und Selbstausbeutung
Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt grundlegend: Mobile Kommunikationsstrukturen und kollaborative Arbeitswerkzeuge bringen viele Vorteile für Unternehmen und Angestellte mit sich. Aber welche Konsequenzen hat das? Führen Flexibilität und Erreichbarkeit nicht auch zu Dauerstress? Braucht es einen digitalen Arbeitsschutz?
27.10.2014 Algorithmus is watching for you – droht die »Filter Bubble«?
Digitalen Informationsquellen wie Facebook und Google zeigen uns oft nur einen Ausschnitt aus dem gegenwärtigen Meinungsspektrum – Algorithmen filtern oft vor und lassen sich dabei nur wenig in die Karten schauen. Droht dadurch etwa eine zersplitterte Wahrnehmung der gesellschaftlichen Realität? Wenn ja, ist das so in Ordnung?
17.11.2014 Digital selber lernen – wie gehen wir mit verändertem Lernverhalten um?
Das Internet erleichtert den Zugang zu Wissen und die Grenzen zwischen Lernen und Lehren verschwimmen zunehmend. Informell erworbene Kompetenzen fließen zunehmend in den beruflichen Lebenslauf ein, z.B. programmieren. Was bedeutet das für das Lernen und die Lehre und wie gehen Unternehmen diese nicht zertifizierten Fähigkeiten ein?
Werden am 23.6. auch die neuen Datenschutzbestimmungen der WMF diskutiert? Oder ist dann eh schon alles zu spät?
Lieber Marcus,
alle unsere Aktivitäten rund ums Wissenschaftsjahr 2014 drehen sich um das Thema “Freies Wissen” und zumeist um die Wikimedia Projekte. Die Veranstaltungsreihe “Digitale Kompetenzen” ist als weiterer Baustein gedacht, der die Grundlagen zur Erstellung von Freiem Wissen betrachtet, denn ohne digitale Kompetenzen ist beispielsweise die Mitarbeit an Wikipedia nicht möglich.
Die Veranstaltungsreihe soll natürlich auch zum Mitdiskutieren einladen. Wer nicht persönlich dabei sein kann, kann sich bspw. über die Website – ganz Wiki-like – beteiligen. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich viele Menschen aus den Communities beteiligen. Und vielleicht hast du ja auch Zeit, persönlich vorbeizukommen?
Viele Grüße,
Valentin
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Kann man mir bitte mal sagen, wo es hier noch um Freies Wissen geht? Ich ärgere mich ja immer über OER, weil das komplett an den Wikimedia Communities vorbei betrieben wird. Aber anders als das hier hat das immerhin noch mit Freiem Wissen zu tun. Das hier im weiteste Sinne mit dem Internet. Wir sind aber nicht “Wikimedia Deutschland, Verein für das Internet”. Zusammenarbeit im Rahmen des Wissenschaftsjahres halte ich für Klasse! Aber bitte so, daß es noch mit uns und unseren Zielen zu tun hat. Nicht um nur irgendwo in der Liste der Teilnehmer zu stehen. Gab es bei der Planung des Ganzen noch irgend eine Einbeziehung von Mitgliedern des Vereins oder Freiwilligen aus irgend einer der Wikimedia Communities? Oder wird uns einfach weiter gezeigt, daß wir nicht mehr für die Geschäftsstelle von Bedeutung sind?