Berlin, 6. Mai, 10:00 Uhr: Jede Menge gutgelaunte Menschen mit Festival-ähnlichen Bändchen am Handgelenk betreten lässigen Schrittes das Gelände der STATION. Warum? Dort hat gerade die re:publica – eine Konferenz rund um die digitale Gesellschaft – begonnen. Die deutschen und internationalen Besucher freuten sich auf drei spannende Tage voller Vorträge, Panels, Workshops, Diskussionen – und all das in einer wilden, grünen Waldoptik. Denn die re:publica stand dieses Jahr unter dem inhaltlichen und visuellen Motto “Into the Wild”.
Zero Emissions
Wie angekündigt, war Wikimedia Deutschland mit einem Partnerstand vor Ort dabei, um die Aufmerksamkeit auf Themen rund um Freies Wissen zu lenken. Dank der exponierten Lage zwischen Eingang und Haupthalle führte kein Weg an unserem Stand vorbei. Übersehen konnte man uns sowieso nicht – wer läuft schon ungerührt an einer königsblauen Datentankstelle vorbei und lässt sich ein Gespräch über freie Inhalte mit dem hilfsbereiten Tankstellenpersonal durch die Lappen gehen? Richtig: Niemand. Besonders, wenn jene Datentankstelle gerade in der Eröffnungsrede der Organisatoren wärmstens empfohlen wurde.
Als kundenorientierte Datentank-Crew unschwer an unseren blauen Hemden zu erkennen und mit Jahresberichten, Broschüren zu freien Lizenzen und anderem Infomaterial in der Pipeline, konnten wir es kaum erwarten, mit Interessierten ins Gespräch zu kommen und beim Auftanken behilflich zu sein. Aus dem Zapfhahn sprudelten unter anderem frei lizenzierte Musik, Bilder (auch von Katzen), Landkarten und auch große Datensätze aus den Bereichen Kultur und Verwaltung. Abgezapft wurde per USB-Stick oder via WLAN. Was es genau mit der Datentankstelle auf sich hat und warum sie bei der re:publica Premiere feierte, haben bereits Mathias Schindler in einem Blogpost und Michael Jahn in einem Gastbeitrag im re:publica-Blog erklärt.
Wie die Datentankstelle auf der re:publica zum Open-Data-Symbol wurde
Das von Mathias Schindler beschriebene Vorhaben, ein greifbares Symbol für Open Data zu erschaffen, ist erfolgreich umgesetzt worden. Die Datentankstelle war ein echter Hingucker – für Besucher und Journalisten gleichermaßen – und öffnete viele Gesprächstüren. Ausgehend von der häufigen Eingangsfrage “Was tut diese Zapfsäule denn?” entwickelten sich vielfältige Unterhaltungen über Freies Wissen, Open Data und andere Facetten der Vereinsarbeit von WMDE. Viele Besucher ließen sich die Datentankstelle vorführen und auch die auf der Zapfsäule gespeicherte Musik unter freier Lizenz fand offene Ohren. Danke Tanke!
Freies Wissen im Programm
Die Konferenz befasste sich mit allen Aspekten von Mensch und Gesellschaft im vernetzten Zeitalter. Auch wir konnten unsere Themen im Programm unterbringen: Zusammen mit Stefan Wehrmeyer von der Open Knowledge Foundation (OKNF) präsentierte Mathias Schindler in der Session “Zensurheberrecht” einen Regelungvorschlag für Staatliche Werke. Jens Ohlig und Lydia Pintscher hielten einen Workshop zu Wikidata und Barbara Fischer präsentierte zusammen mit Helene Hahn (OKFN) die Zwischenergebnisse des Kultur-Hackathons Coding Da Vinci. Sebastian Horndasch stellte in seinem Lightning Talk “Weg von der Einheitslehre: Wildwuchs erkämpfen!” das Konzept der Open Educational Ressources (OER = freie Bildungsmaterialien) vor. Am Vortag der re:publica fand zusätzlich ein OER-Sprint in den Räumen von WMDE statt, bei dem die Teilnehmenden kollaborativ freie Bildungsmaterialien erstellten.
Fazit
Die re:publica war für uns eine ausgezeichnete Plattform, um Aufmerksamkeit für unsere Themen zu erzeugen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Rund 6.000 Besucher, Aktivisten, Wissenschaflter, Journalisten, Vertreter der Medien- und Internetindustrie und Politiker nahmen an der Konferenz teil. Über das Öl der Zukunft – freie Daten – wurde mit Interessierten ausführlich gesprochen und es war am WMDE-Stand haptisch erlebbar. Wer auch nach der re:publica freie Daten zapfen möchte, ist herzlich eingeladen, im Tempelhofer Ufer 23-24 vorbeizuschauen: Die Datentankstelle steht weiterhin zum Auftanken bereit!