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Ein Werkstattbericht aus San Francisco: Die neue Markenrichtlinie

Nicole Ebber

9. September 2013

Dies ist ein Gastbeitrag von Lukas Mezger, einem Rechtsreferendar und zugleich langjährigen Community-Mitglied aus Deutschland, der zur Zeit ein Praktikum in der Rechtsabteilung der Wikimedia Foundation absolviert. Vielen Dank und schöne Grüße nach San Francisco! Wir greifen mit diesem Blogpost die bereits im Juni vorgestellte Änderung der Markenrichtlinie auf. Heute ist dazu auch ein längerer Beitrag im WP-Kurier erschienen.

Wikimedia Logo-Familie;
© Wikimedia Foundation

 

Eine der vielen Aufgaben der Wikimedia Foundation ist der Schutz der verschiedenen Marken, unter denen man die Wikimedia-Projekte kennt. Das bekannteste Beispiel ist der “Puzzleball”, der zu einem weithin bekannten Symbol für die freie, kollaborativ erstellte Enzyklopädie Wikipedia geworden ist. Damit das auch so bleibt, wacht die Wikimedia Foundation darüber, dass dieses Symbol im Einklang mit den Werten der Wikimedia-Bewegung genutzt wird. Seit 2009 stellt eine Markenrichtlinie dafür bestimmte Regeln auf.

Um diese Regeln zeitgemäßer und einfacher zu gestalten, sammelt die Foundation seit Juni dieses Jahres Stimmen aus der Wikimedia-Community. Bislang haben sich schon viele Wikimedianer gemeldet und die Mitarbeiter der Rechtsabteilung in San Francisco haben einen Entwurf erarbeitet, der in den nächsten Monaten zur allgemeinen Diskussion veröffentlicht werden soll. Als Rechtsreferendar aus Deutschland mache ich momentan für drei Monate bei der Wikimedia Foundation Station und unterstütze die zuständige Justitiarin Yana Welinder bei ihrer Arbeit.

Die wichtigsten Regeln bei der Arbeit waren schnell klar: Lesbarkeit und Praktikabilität sind oberstes Ziel des neuen Entwurfs. Zum einen sollte ich also sicherstellen, dass die neue Markenrichtlinie in einer äußerst klaren Sprache verfasst ist. Auch als Nicht-Muttersprachler ist das schwieriger, als man denkt! Und für mich als werdenden Juristen bedeutete es, umlernen zu müssen: Statt juristischer Präzision, Standardfloskeln und Fachausdrücken standen auf einmal kurze Sätze, einfache Wörter und viele Beispiele auf der Tagesordnung.

Andererseits waren meine Erfahrungen als langjähriges Mitglied der deutschsprachigen Wikipedia-Community gefragt: Was sind typische Fälle, in denen ein Wikimedianer die Marken nutzen möchte? Wie kann man Genehmigungen und Lizenzen unbürokratisch gestalten, ohne die Zügel vollkommen loszulassen und damit zu riskieren, dass der Markenschutz verloren geht? Gut, dass es bereits viele Anregungen von anderen Freiwilligen gab und uns Wikimedia Deutschland eine kleine Liste mit typischen Nutzungsweisen zur Verfügung stellte.

In den nächsten Monaten werden wir den fertigen Entwurf zur Diskussion stellen. Bis dahin freuen wir uns aber auch noch über Ideen und Anregungen aus der Community!

P. S.: Die neue Markenrichtlinie ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem jüngst bereits veröffentlichten Entwurf einer neuen Datenschutzrichtlinie.

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