WikiConvention 2011: Ein Ein- und Rückblick

Wir freuen uns ganz besonders, als Hauptsponsor und durch logistische Unterstützung zum guten Gelingen der WikiCon beigetragen zu haben. Aus …

  • Nicole Ebber
  • 30. September 2011

Wir freuen uns ganz besonders, als Hauptsponsor und durch logistische Unterstützung zum guten Gelingen der WikiCon beigetragen zu haben. Aus unserer Sicht war die Veranstaltung sowohl für die Community als auch für den Verein und uns Mitarbeiter ein toller Erfolg und ein unvergessliches Erlebnis; wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr! Rob Irgendwer hat im Namen des WikiCon-Teams einen ausführlichen Bericht geschrieben:

Vom 9. bis 11. September 2011 trafen sich bei der WikiConvention im Nürnberger Bildungszentrum über 180 Bewohner des WikiVersums und solche, die es werden wollen. In über 80 Einzelveranstaltungen konnte zugehört, diskutiert und gemeinsam gearbeitet werden.

Am Anfang…

…war der Spirit von Skillshare 2010 in Lüneburg. Auf einem ebenfalls im Bildungszentrum in Nürnberg stattfindenden Fotoworkshop im September 2010 kam die Idee auf, dass diese Örtlichkeit wie geschaffen sei, um die Fackel eines deutschsprachigen Treffens des WikiVersums weiterzutragen. Die lokalen Wikipedianer Gnu1742, Günter Fremuth, 34er und Rob Irgendwer knüpften erste Kontakte zu Abena und den Organisatoren von Skillshare und stellten ihre Idee vor. Der Hinweis, für finanzielle Unterstützung bei Wikimedia Deutschland anzuklingeln, wurde dankend angenommen. Am 9. Dezember 2010 ging die erste Mail an Pavel, der Zusage von WMDE folgten Anfragen an Wikimedia Österreich und zu den Kollegen in der Schweiz.

Anfang 2011 trafen sich die Nürnberger „Locals“ das erste Mal mit Peter Lokk und Nicole Ebber, um gemeinsam den Startschuss für DAS Event der deutschsprachigen Community zu geben. Danach folgten viele Mails und Edits und Telefonate und weitere Planungstreffen, der Name WikiConvention wurde gefunden und man einigte sich – nicht ganz ohne Augenzwinkern – auf den Slogan „Wissen fängt mit W an”.

Der Countdown

Nach der offiziellen Ankündigung der Veranstaltung im Juni 2011 und der Freischaltung der Anmeldung im Juli war die „100er-Marke“ der Teilnehmer im August bereits geknackt.

Die Veranstaltungsinhalte sollten klar aus der Community für die Community kommen. Und mit „Community“ war die Gemeinschaft des gesamten deutschsprachigen WikiVersum angesprochen: Auch die Schwesterprojekte und Open Street Map sollten sich von dieser Veranstaltung angesprochen fühlen.

Diverse Absprachen, Bestellungen und Buchungen hinsichtlich Veranstaltungsort, Catering, Unterkunft, Logisitik, Budget, Pressearbeit und und und könnten ganze Bände füllen. Hilfreich zur Seite standen hier Nicole Ebber von WMDE sowie Peter Lokk von der Journalistenakademie. Letzterer vor allem auch mit entsprechenden Kontakten zum Bildungszentrum und durch diverse andere Veranstaltungen auch zu Unterkünften. Für das Catering und eine in dieser Form erstmalig angebotenen Kinderbetreuung konnte Conny Birkenstock gewonnen werden. Im Vorfeld der Veranstaltung kamen außerdem Johannes Rohr und Simon Wieland von WMDE mit an Bord.

Letzte Feinschliffe an Programm und Ablauf unter tatkräftiger Unterstützung von Henriette Fiebig konnten bis Donnerstagabend noch mit den bereits angereisten Helfern gemeistert werden. Und dann hieß es:

Doors open – Freitag, 9. September 2011

Pinnwand, by Stepro, CC-BY-SA 3.0


Zahlreich und nicht nur wegen des strahlendem Sonnenscheins gut gelaunte „Wikifanten“ strömten ins Bildungszentrum, wo es nach der Eröffnungsveranstaltung direkt in ersten Vorträge ging: „Plagiatsjäger werden in 60 Minuten“ von WiseWoman und „Chiara Ohoven und die Mär vom arbeitenden deutschen Mann“ von Dirk Frankewurden nicht nur von den Teilnehmern, sondern auch der Presse beäugt.

Für das Abendprogramm wurde mit Kevin Dardis ein original irischer Pub-Quizmaster engagiert, der die so oft zitierte „Weisheit der Vielen“ in der (Offline!)-Praxis prüfte.

Samstag, 10. September 2011

Diddl-Lounge, by Rainer Knäpper, GFDL 1.2


Während sich ein Teil mit dem Stadtheimatpfleger der Nachbarstadt Fürth auf eine Exkursion in Sachen „Wiki Loves Monuments“ begab, hatten die Teilnehmer im Bildungszentrum die Qual der Wahl:
“Dead or Alive: Ethische Betrachtungen zu WP:BIO“ mit Debora Weber-Wulff, „Ambassadors, Charta, Gender, Strategy plan“ mit Ting Chen & Jan Eissfeldt, „WP:KALP – Funktionsweise, Funktionen und kritische Betrachtung einer zentralen Wikipedia-Institution“ mit Benutzer:Toter Alter Mann, „Wikipedia:Bibliographisch-archivalische Datenbank“ mit Olaf Simons, „Voraussetzungen der Mehrsprachigkeit“ mit Purodha Blissenbach sowie „Ist die Wikipedia eine Enzyklopädie? Geschichte und Gegenwart der Riesennachschlagewerke“ mit Ziko van Dijk bildeten bereits zu Beginn einiges an Gesprächsstoff.

Zwischen den einzelnen Beiträgen war in der „Diddl-Club“ genannten Lounge mit Balkon auch die Möglichkeit, sich zu unterhalten und entspannt alte Freunde und Bekannte zu treffen.

Nach dem Mittagessen wurden in den einzelnen nach Enzyklopädisten benannten Räumen weitere Sessions zu aktuellen Themen und Dauerbrennern gehalten: „Benutzername = Klarname?”, ob Frauen die besseren Enzyklopädisten (oder Enzyklopädistinnen?) sind, wie Wikipedia auf Nicht-Wikipedianer wirkt und vieles mehr.

Die Podiumsdiskussion am Abend mit dem Thema „Zehn Jahre Wikipedia: Freies Wissen für alle“ hatte mit Ting Chen, Magnus Gertkemper, Prof. Dr. Klaus Meier, Pavel Richter, Klaus Schrage, Jörg Wittkewitz sowie dem Moderator Peter Lokk durchaus einiges zu bieten, war aber im Vergleich zu der am Sonntag abgehalten Diskussion zu den Bilderfiltern noch moderat.

Der Abendausklang bei herrlichem Spätsommerwetter und das Late-Night-Special „Sexipedia Reloaded! Flirten in der Internetenzyklopädie: Geht das? Verspricht das Erfolg?“ mit Henriette und Cornelius ließ so manchen erst spät den Weg in die Unterkunft finden.

Sonntag, 11. September 2011

WikiCon-Podiumsdiskussion, by Ziko van Dijk, CC-BY-SA


So manchen Teilnehmer war nach einer kurzen Nacht der Weg in den Diddl-Club das Gebot der (frühen) Stunde: Dort wartete bereits frischer Kaffee.

Die Panels der WikiCon standen ganz im Zeichen der Zeit: Administratorenworkshops, Wikipedia im Bildungswesen, Regionalwikis und „WikiTV“ boten spannende Einblicke in die „ordentliche“ und „ausserordentliche“ Wiki-Welt. Einige Beiträge konnten dank Manuel Schneider auch auf Video mitgeschnitten werden und sind bereits online. Eine Schaltung zum ORF inklusive.

Besonderes Interesse fand dabei das Diskussionspanel zum geplanten Bilderfilter. Auch hier war mit Ting Chen von der Foundation hoher Besuch mit von der Partie.

Die Abschlussveranstaltung zeigte durch die eine oder andere weite Heimreise bereits erste Lücken, war aber gut besucht.

Dank der vielen helfenden Hände konnte der Abbau und das Aufräumen in gefühlter Rekordzeit über die Bühne gebracht werden. Die Fahnen wurden eingerollt und das Licht ausknipst.

Dokumentation

Während der Veranstaltung wurde viel getwittert, Fotos und Videos wurden geschossen und es erfolgte eine umfassende Presseberichterstattung.

Rück- und Ausblick

Insgesamt waren es äusserst spannende, anstrengende und dennoch entspannte Tage in Nürnberg. Die Teilnehmer fühlten sich offensichtlich wohl und es fiel sogar das Wort „KuschelCon“, was die lokalen Organisatoren natürlich gerne hörten.

Nach Skillshare in Lüneburg und der WikiConvention in Nürnberg lässt sich durchaus das Fazit ziehen, dass die Gemeinschaft der Wikipedianer und der Wikifanten der Schwesterprojekte eine regelmäßige Veranstaltung zum Austausch zu aktuellen Themen und zum Kennenlernen der Nutzer hinter den Nicknames ausserordentlich gerne sehen.

Tatsächlich gaben zwölf Wikipedianer im Feedbackbogen an, sich eine derartige Veranstaltung in ihrer Heimatstadt und organisiert durch sie selbst vorstellen zu können.

Die finanzielle und logistische Unterstützung durch WMDE ist hierbei durchaus von Vorteil. Nicht wenige bemerkten jedoch, dass für solche Veranstaltungen ein „Von der Community für die Community“ klar bevorzugt wird.

Das Ziel der Locals war es, der Wiki-Gemeinschaft ein Treffen zu ermöglichen und gleichzeitig den Staffelstab weiterzugeben, damit sich daraus ein jährliches Treffen etabliert. Das erste Ziel wurde – so das überwältigende Feedback – auf jeden Fall erreicht. Beim zweiten Ziel ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Großer Dank gilt Wikimedia Deutschland für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit, Peter Lokk für seine Hilfe und Geduld, dem Bildungszentrum Nürnberg für die unkomplizierte und freundliche Art sowie Wikimedia Österreich und Schweiz. Ganz besonders danken wir allen Helfern, Ideengebern, Referenten und Teilnehmern – egal, wie groß oder klein der Beitrag war. Denn wie für die Wikipedia und deren Schwesterprojekte gilt auch für eine Veranstaltung wie der WikiConvention: Es sind die vielen Menschen hinter den Benutzernamen, die das Ganze zum Leben erwecken.

  1. […] Schwerpunkt meiner Arbeit bildete die WikiConvention in Nürnberg, bei der ich die freiwilligen Organisatoren an vielen Punkten unterstützte und es für mich auch […]

    Pingback von Wikimedia Blog » Blog Archive » Mein Praktikum bei Wiki… was?! am 7. Oktober 2011 um 12:02

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