#1 Heinrich Carl August ‚Heinz’ Meininger

Er war Aktivist der Emanzipationsbewegung homosexueller Männer in der Bundesrepublik, als homosexuelle Handlungen noch strafbar waren. Er gründete den „Verein für humanitäre Lebensgestaltung“, der eine Zeitschrift herausgab und Veranstaltungen organisierte. Eine solche stürmten 1949 in Frankfurt am Main amerikanische und deutsche Polizisten. Sie fotografierten die Anwesenden, um Material für Strafprozesse zu sammeln.

Das Bild zeigt eine Urteilsverkündung bei Gericht

#2 Maria Sabine Augstein

Die Rechtsanwältin kämpft für die Rechte von trans Menschen, Lesben und Schwulen. So hat sie beispielsweise vor dem Bundesverfassungsgericht erreicht, dass die Mindestaltersgrenze von 25 Jahren für Menschen, die ihren Vornamen und ihre Geschlechtszugehörigkeit ändern wollen, aufgehoben wird. Sie selbst hat sich im Alter von 28 Jahren einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen.

Portrait von Manuela Key

#3 Manuela Kay

Sie ist Verlegerin und Journalistin. In ihrem Verlag erscheinen das queere Stadtmagazin Siegessäule und das L-Mag, das sich an eine lesbische Zielgruppe richtet. Sie setzt sich für die Sichtbarkeit von lesbischem Leben ein, indem sie über lesbische Kultur, Sexualität und Filme berichtet und entsprechende Ausstellungen kuratiert. Außerdem ist sie die Initiatorin des Dyke* March in Berlin.

Portrait von Gianni Diamanto Jovanovic

#4 Gianni Diamanto Jovanovic

Gianni Jovanovic ist in Rüsselsheim in einer christlich-orthodoxen Rom*nja-Familie aufgewachsen. Er engagiert sich intersektional aktivistisch. Auf Social Media, mit Workshops und durch Kunst- und Kulturprojekte macht er sichtbar, dass gerade queere Sint*izze und Rom*nja oder BIPoC von unterschiedlichen Diskriminierungsformen gleichzeitig betroffen sind. Er setzt sich für die Rechte von Sint*izze und Rom*nja sowie die der queeren und der BIPoC-Community ein.

Portrait von Schwesta Ebra

#5 Schwesta Ebra

Schwesta Ebra ist eine aus Österreich stammende Musikerin und Künstlerin. Auf TikTok und Instagram teilt sie kurze Videos, in denen sie sich mittels Politsatire, Comedy und Rap mit verschiedenen gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzt, beispielsweise mit Sexismus in der Hip-Hop-Szene, toxischer Männlichkeit, Rassismus oder Klischees lesbischer Frauen. Zudem transportiert sie ihre Gesellschaftskritik auch in ihren Songs. Der Künstlername Schwesta Ebra ist eine Anspielung auf die Rapperin Schwesta Ewa. Das Wort „Ebra” setzt sich aus dem Vornamen Ebru und dem Ausruf „Braah” von Capital Bra zusammen, den Schwesta Ebra als „Ebraah” parodiert.

#6 Sonja Sajzor

Sonja Sajzor ist eine serbische DJane und Sängerin. Nach ihrem Coming-out warf ihre Mutter sie raus. Sie zog aus ihrem Heimatdorf nach Belgrad, vernetzte sich dort mit der queeren Szene und wurde eine der ersten Dragqueens in Serbien. Sie begann, ihre Transition in den sozialen Medien zu dokumentieren – von ihrer Gender-Suche in den Teenagerjahren bis zu ihren Mittzwanzigern. 2015 gründete sie das Kunstkollektiv „The Tronic Lab”, das queeren Performern einen Auftrittsort in einem Club in Belgrad bietet.

Wikipedia-Initiativen zur LGBTQI+ Themen

Die Gruppe „Queers & Frauen go Wikipedia Tübingen” ist ganz neu. Sie steht allen queeren Menschen und Frauen aus dem Raum Tübingen offen, die bereits bei Wikipedia aktiv sind oder es werden möchten. Bei den Treffen in Tübingen kann gemeinsam editiert werden, es besteht aber auch die Möglichkeit, zu lernen, wie man Wissen in der Wikipedia teilt.

Das FemNetz ist ein offenes Netzwerk, das sich für feministische Anliegen rund um die deutschsprachige Wikipedia und ihre Schwesterprojekte engagiert. Am 24. Juni und am 9. Juli veranstaltet es den FLINTA-Treff für offene Fragen rund um die Wikipedia und ihre Schwesterprojekte. Das Treffen steht allen FLINTA offen, unabhängig von der Zugehörigkeit zu FemNetz. Die offenen Treffen sind als Plattform für den überregionalen Austausch gedacht. Wikipedia-Neulinge sind herzlich eingeladen, dabei zu sein. Die Treffen finden alle zwei Wochen online am zweiten Mittwoch und vierten Dienstag um 19 Uhr statt.

Das Projekt „QueerFilm” sammelt „Rotlinks”, also Hinweise auf Artikel zu queeren Filmthemen, die noch nicht geschrieben wurden. Auf der Diskussionsseite können sich Interessierte mit dem Projekt vernetzen. Ziel der Gruppe ist es, mit dem Thema queerer Film und Fernsehen auch neue Wikipedianer:innen für die Mitarbeit zu gewinnen. Seit 2021 findet im Rahmen des XPOSED Queer Film Festivals in Berlin auch jährlich ein Edit-a-thon statt.

In unserer Serie „W wie Wiki-Wissen“ schauen wir uns die deutschsprachige Wikipedia mit ihren über drei Millionen Artikeln an. Wir bringen euch verblüffende, skurrile und wissenswerte Fakten – egal, ob zu historischen Jahrestagen, bedeutenden Ereignissen oder aktuellen Diskussionen.

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