Treffen der Community
Wikipedia-Treffen der Jungwikipedianer: Die U21 für Freies Wissen
Patrick Wildermann
15. Februar 2024
Das Lokal K, einer der ältesten regionalen Treffpunkte der Wikipedia-Community, war am ersten Februar-Wochenende die Anlaufstelle und Homebase für zehn Jungwikipedianer, die in Köln zu einem ihrer regelmäßigen Treffen zusammengekommen waren – und von Mitgliedern der ortsansässigen Community nicht nur herzlich empfangen, sondern auch in spannende Aspekte rund um die Arbeit in der Wikipedia eingeführt wurden.
„Wir haben viel über Drohnenfotografie und Bots in der Wikipedia gelernt“, berichtet MrBenjo, einer der jungen Teilnehmenden. Außerdem wurde intensiv „über geschlechtergerechte Sprache, den Umgang mit ehemaligen Jungwikipedianern (JWP) oder die Untiefen der JWP-Unterseiten“ diskutiert. Und, nicht zu vergessen: gemeinsam editiert, gechillt und gekocht.
Zusammenkunft aus allen Teilen Deutschlands
Die Jungwikipedianer sind die Gemeinschaft von und für junge Wikipedianer*innen. Mitmachen können hier alle, die jünger als 21 Jahre sind und in den vergangenen 18 Monaten mindestens 50 Bearbeitungen in Wikipedia vorgenommen haben. In dieser jungen Wiki-Community gibt es die Möglichkeit, sich ohne Druck auszutauschen, Freundschaften zu knüpfen und gemeinsam an Artikeln zu schreiben. Gearbeitet werden soll hier unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“.
Das Projekt der Wikipedia-Community beweist, dass junge Menschen wertvolle und solide Artikelarbeit leisten – und soll sie langfristig als Ehrenamtliche im Einsatz für Freies Wissen halten.
Seit 2015 ermöglicht Wikimedia Deutschland regelmäßige Treffen dieser Nachwuchs-Community. Die diesjährige Zusammenkunft – vom 2. bis 4. Februar – war bereits die zehnte, einige der Teilnehmenden waren zum ersten Mal dabei, denn sie haben in der Corona-Zeit begonnen zu editieren. Entsprechend lag ein Fokus auch auf dem wechselseitigen Kennenlernen. Begleitet und betreut wurde die aus allen Teilen Deutschlands zusammen gekommene Gruppe von Lorna Baars und Janna Siebert aus dem Wikimedia-Team Communitys und Engagement.
Artikelideen aus dem Olympia-Museum
Ein Highlight des Wochenendes war am Samstag neben Sightseeing entlang des Rheins der gemeinsame Besuch des Deutschen Sport- und Olympia-Museums, wo von Torwandschießen bis zur Radfahrt durch einen Windkanal alles mögliche auch selbst ausprobiert werden durfte. Wobei, wie es sich für ein Jungwikipedianer-Treffen gehört, ein Akzent bei der Führung durchs Museum auch auf Anregungen für mögliche Artikelbearbeitungen lag. Zum Beispiel zur „Englischen Krankheit“ im Eintrag über „Fußball in Deutschland“ (eine frühere Schmähbezeichnung für den Sport!). Oder die „Festspiele der Heraia“ – ein Frauensportfest im antiken Olympia.
Der Abend klang dann wiederum im Lokal K aus – bei Chili con und sin carne und enzyklöpädischem Brainstorming. „Bei der Vorstellung von favorisierten Themen in der Wikipedia hat man den Eindruck, die Wikipedia wäre der spannendste Ort für junge Menschen“, bilanziert Janna Siebert. Das Fazit der Teilnehmenden fiel ebenfalls durchweg positiv aus: „Danke für das Treffen, sogar in noch besserer Besetzung als letztes Jahr!“, so einer der Jungwikipedianer.
Weiter geht’s jeden Donnerstag im Berliner WikiBär
Selbstverständlich sind bei den Jungwikipedianern neue Mitglieder immer willkommen und gern gesehen. Unter anderem veranstalten die jungen Freiwilligen deswegen an jedem 1. Donnerstag im Monat im WikiBär – dem regionalen Treffpunkt in Berlin – die Reihe „Jugend editiert“.
Die Reihe ist offen für alle interessierten Jugendlichen bis 25 Jahre, die Lust haben, sich für Freies Wissen zu engagieren, Wikipedia-Artikel zu bearbeiten und zu erstellen. Oder auch einfach neue Freundschaften zu schließen. Für kostenfreie Getränke und Snacks wird gesorgt. Außerdem kann sich kostenlos einen Laptop ausleihen, wer keinen eigenen hat. Einfach vorbeikommen und mitmachen, und gern auch weitersagen!
Das nächste Treffen gibt es am 7. März von 18 bis 21 Uhr in der Köpenicker Straße 45 in Berlin. Zur kostenlosen Anmeldung geht es hier.