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Vom Projekt zur Infrastruktur – das vom Fellow-Programm Freies Wissen geförderte Projekt Schularchive-Wiki

Die Verstetigung des Schularchive-Wikis im Rahmen des Fellow-Programms Freies Wissen

Julian Hocker

Maximilian Heimstädt

18. Juni 2021

Das Projekt

Im Rahmen des Fellow-Programms Freies Wissen wurde das Projekt Schularchive-Wiki gefördert. Dieses Projekt hat das Ziel, historische Quellen für die Schulforschung zu sammeln und allen Interessierten und Forscher*innen zur Verfügung zu stellen. Solche Quellen sind oftmals nur sehr schwierig zu finden, oft auch nur über persönliche Kontakte. Das Schularchive-Wiki möchte dieses Problem lösen und somit auch einen Beitrag zu besserer Chancengleichheit innerhalb der Forschung leisten.

Wir sehen das Projekt Schularchive-Wiki vor allem als Infrastruktur, auf der Forscher*innen ihre Quellenrecherche dokumentieren können und somit im Sinne von Open Science Synergieeffekte bei dieser Quellenrecherche aufbauen. Darüber hinaus verhelfen wir den Beständen in Staats-, Landes-, und Schularchiven zu größerer Bekanntheit.

Zu Beginn des Fellow-Programms war die Plattform bereits als Prototyp vorhanden. Im Rahmen des Fellow-Programms Freies Wissen führten wir verschiedene Aktivitäten durch. Diese dienten vor allem dazu, das Projekt bekannter zu machen und weitere Personen mit einzubinden:

Ergebnisse

Nach einem guten halben Jahr auf Twitter haben wir ungefähr 60 Follower. Dies sind nicht sehr viele, allerdings verglichen mit anderen Institutionen im Bereich der Historischen Bildungsforschung nicht schlecht, da die Community auch relativ klein ist. Das Projekt ist allerdings innerhalb der Community der Historischen Bildungsforschung schon sehr bekannt und durch die Workshops konnten auch Kontakte zu Staatsarchiven und Schularchivar*innen hergestellt werden. Darüber hinaus stellten wir das Projekt auf verschiedenen wissenschaftlichen Tagungen vor. Die Workshops dagegen erwiesen sich als sehr sinnvoll, um Wissen zu vermitteln, Rückmeldung zu bekommen, aber auch als Werbung für das Projekt, um neue Interessierte zu gewinnen. Das Ziel, mehr Kontakte zu Schulen herzustellen, erwies sich aufgrund der Corona-Pandemie als schwierig.

Prinzipiell wünschen wir uns auch eine tiefere Integration und Weiterentwicklung der Plattform in der Community der historischen Bildungsforschung. Im Rahmen der Workshops kamen auch immer sinnvolle Anregungen, die wir gern aufgenommen haben. Schön wäre auch der dauerhafte Aufbau der Community. Gleichzeitig wurde uns klar, dass dies schwierig ist, da die meisten potentiellen Mitstreiter*innen auch in anderen Projekten eingebunden sind. Eine gute Möglichkeit ist es deshalb, das Schularchive-Wiki stärker als Tool für Open Science in Forschungsprojekten zu vermarkten, um auch mehr Menschen auf die Plattform zu bekommen.

Ausblick

Nach Ende des Fellow-Programms Freies Wissen möchten wir einen Antrag schreiben, um das Projekt weiter voranzutreiben. Darüber hinaus konnten wir auch durch die Vernetzung verschiedene weitere Forschungsteams gewinnen, unsere Plattform für ihre Forschung zu nutzen, sodass darüber auch eine indirekte Finanzierung möglich ist. Diese Zweigleisigkeit ist sinnvoll, da nicht alle Forschungsanträge bewilligt werden und bei Infrastrukturen häufig nur große Projekte gefördert werden. Die Community der historischen Bildungsforschung ist allerdings nicht so groß. Gleichzeitig finden wir es wenig sinnvoll, eine solche Infrastruktur zu den Aufgaben von wenigen Personen innerhalb der Institutionen zu machen, da hier auch die Gefahr besteht, dass beim Wechsel der Personen viel Wissen verloren geht oder die Plattform komplett stirbt. Wichtig ist uns auch, dass die Verbindung zur Community fest hergestellt bleibt, was durch die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF und die Abteilung „Historische Bildungsforschung der RUB sichergestellt bleibt.

Lessons Learned

Das Projekt zeigte uns, dass insbesondere drei Punkte sehr wichtig sind, um Open-Science-Projekte zu verstetigen:

1. Nachhaltigkeit: Versucht, die Infrastruktur innerhalb einer Institution anzusiedeln, die ein Interesse an dem Projekt habt. Außerdem ist eine Finanzierung über weitere Projekte sinnvoll.

2. Einbindung in Fachcommunity: Bindet euer Projekt in die Fachcommunity ein und ermöglicht eine einfach Partizipation, zum Beispiel durch die Bereitstellung von OER zu eurem Projekt.

3. Öffentlichkeit schaffen: Macht euer Projekt bekannter, wir nutzten dafür Twitter, Workshops und soziale Kontakte, aber es gibt auch noch viele weitere. Dadurch werdet ihr bekannter und zeigt, dass das Projekt wichtig ist. Außerdem findet ihr Personen, die sich beteiligen möchten und vielleicht sogar Geld für euch einwerben.

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