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Ein Bündnis für alle Fälle!

WMDE allgemein

15. März 2017

Gemeinsam freie Bildung voranbringen

Immer wieder hat Wikimedia Deutschland zu bestimmten Anlässen mit anderen Institutionen zusammengearbeitet, um Freies Wissen in der Gesellschaft voranzubringen. 2016 veröffentlichte die Koalition Freies Wissen (Bündnis Freie Bildung, Digitale Gesellschaft e.V., Freifunk, Free Software Foundation Europe, Open Knowledge Foundation und Wikimedia Deutschland)  gemeinsam Wahlprüfsteine zu den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin und konnte so öffentlichkeitswirksamer auftreten und die Ergebnisse auf Grund der verschiedenen Netzwerker breiter streuen. Im Rahmen des Meetups Ladies that FOSS kooperieren wir mit Mozilla, die hinter dem Open Source Browser Firefox stehen und können so mehrere Entwicklerinnen-Communities erreichen. Bei Coding da Vinci bündeln wir mit der Deutschen Digitalen Bibliothek, der Open Knowledge Foundation Deutschland und der Servicestelle Digitalisierung (Digis) Ressourcen, um das Projekt größer und damit auch sichtbarer durchführen zu können.  

Die Beispiele zeigen, dass Zusammenarbeit mit Partnerinnen (in Crime) innerhalb und außerhalb des Wikimedia Movements immer sinnvoll ist – gemeinsam die gesellschaftlichen Bedingungen für Freies Wissen zu verändern, entfaltet mehr Wirkung, als das als Einzelkämpferin zu tun. Dabei wenden wir einige der guten Praktiken und Learnings an, die von vielen Communities unter dem Sammelbegriff Collective Impact weltweit entwickelt werden.

 

Im Bereich Bildung gibt es seit 2014 das Bündnis Freie Bildung, ein Zusammenschluss von Akteurinnen, die sich für Offenheit (Openness) und freie Lizenzen in der Bildung einsetzen. Das Bündnis treibt die politische und gesellschaftliche Debatte um freie Bildung und freie Bildungsmaterialien (Open Educational Resources, OER)  in der Öffentlichkeit voran. Dazu erarbeiten die beteiligten Organisationen und Einzelpersonen gemeinsam Positionen, Stellungnahmen und Handlungsempfehlungen, mischen sich damit in das bildungspolitische Geschehen ein und adressieren Entscheidungsträgerinnen aus Politik, Bildung und Gesellschaft.

 

An einem kalten Samstagmorgen im Januar traf sich das Bündnis nun in Frankfurt am Main zum Jahres-Kick-Off-Treffen. Neben den sechs Teilnehmerinnen der verschiedenen Organisationen nahm Nikki Zeuner vom Team Zusammenarbeit und Entwicklung von Wikimedia Deutschland als Moderatorin teil. Für das Treffen in Frankfurt stand das Selbstverständnis des Bündnisses und die Ziele für 2017 auf der Tagesordnung.

 

Selbstverständnis

Unter dem Tagesordnungspunkt Selbstverständnis wurde vor allem die bisherige Trennung von einerseits Partnerinnen und andererseits Unterstützerinnen, sowie das Positionspapier von 2014, Vision und Mission Statement diskutiert.  Die oben genannte Trennung hatte sich über die vergangen Jahre als umständlich und verwirrend erwiesen und wurde am Ende des Tages aufgehoben. Alle bisherigen Unterstützerinnen sind ab sofort Partnerinnen des Bündnisses. Dabei wurde in der Diskussion deutlich, dass das Positionspapier sowie das Mission Statement vom Februar 2015 angepasst und überarbeitet werden müssen. Dies wird noch im Frühjahr 2017 passieren.

 

Ziele 2017

Im zweiten Teil des Tages ging es  um die Ziele für das Jahr 2017 und die damit verbundenen Schwerpunkte. Das Bündnis hat den Anspruch, in den bildungspolitischen Diskussionen die Fahne für freie Bildung, freie Bildungsmaterialien und Open Source  hoch zu halten. Im Wahlkampfjahr 2017 mit drei Landtagswahlen und einer Bundestagswahl ist es beispielsweise ein Ziel, Parteien auf ihre bildungspolitischen Positionen abzuklopfen und diese zu kommentieren: in Form von Stellungnahmen und Positionspapieren oder im Rahmen von Veranstaltungen. Dazu werden wir uns die Wahlprogramme der Parteien und die Koalitionsverträge der neuen Landesregierungen genau anschauen und bewerten und aktuelle bildungspolitische Ereignisse wie Gesetzesvorhaben in den Blick nehmen. Dazu gehört z. B. die aktuelle Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu Open Educational Resources zu begleiten und Anforderungen an die kommende Förderrichtlinie zu liefern. Hier möchten wir mit den geförderten Projekte wie auch mit neuen Zielgruppen (außerhalb der OER-Bewegung) in den Austausch treten.

 

Salon Bündnis Freie Bildung

Für alle diese Themen freuen wir uns immer über Mitstreiterinnen, die sich als Einzelpersonen oder als Organisation einbringen möchten. Anlässlich der eQualification Tagung des BMBFs, zu der auch die neu geförderten OER-Projekte eingeladen waren, organisierte das Bündnis am 20. Februar 2017 eine Abendveranstaltung, um Interessierten  die Arbeit des Bündnisses vorzustellen und um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die verschiedenen Perspektiven  der Teilnehmenden (wenig OER-Erfahrung vs. viel OER-Erfahrung, Wikipedianerinnen, Politikerinnen, Senatsverwaltung und Bildungsserver) sind immer wieder wertvoll, um über den eigenen Tellerrand zu blicken.

 

Zu Gast beim Podcast Feierabendbier Open Education

Am Sonntag Abend, 12.03.2017 war Valentin Münscher von Wikimedia als Vertreter des Bündnisses zu Gast beim Podcast Feierabendbier Open Education von Markus Deimann und Christian Friedrich. In entspannter Atmosphäre ging es neben der Auswahl der Getränke auch um OER, die Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK) „Bildung in einer digitalen Welt“ und die Stellungnahme des Bündnisses dazu.

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Das Bündnis Freie Bildung – ein Zusammenschluss, der überwiegend durch ehrenamtliches Engagement getragen wird – hat sich viel vorgenommen für 2017. Da ist immer Platz für weitere Mitstreiterinnen – ob Organisationen oder Einzelpersonen.

 

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