Eine Konferenz mit Perspektive
Anfang des Jahres vereinbarten die Wikimedia Foundation und Wikimedia Deutschland, die Wikimedia Conference für die nächsten drei Jahre (2015 bis 2017) nach Berlin zu vergeben. Diese langfristige Perspektive bietet nun erstmalig die Chance, die Konferenz produktiver und nachhaltiger zu gestalten als in den Vorjahren. Bisher wurden stets zu viel Zeit und Energie in Diskussionen um den Austragungsort und Logistik investiert, statt sich den Zielen und Inhalten zu widmen. Das ändert sich nun.
Mit der Perspektive, dass die Konferenz drei Jahre an einem Ort stattfindet, können die Kosten für die Logistik gesenkt werden und langfristigere Verträge mit Dienstleistern geschlossen werden. Alle organisatorischen Aufgaben übernimmt das Event-Team von Wikimedia Deutschland, dem in Person von Daniela Gentner und Wenke Storn ein ganz herzlicher Dank gebührt.
Mit dem neuen „Program and Engagement Coordinator“ Cornelius Kibelka wollen wir die Konferenz auf ein höheres Niveau heben und der inhaltlichen Perspektive mehr Raum geben. Zu Cornelius’ Aufgaben gehört es, eng mit den Teilnehmenden und Sprechern zusammen zu arbeiten und diesen zu ermöglichen, sich besser auf die Konferenz und deren Inhalte vorzubereiten. Sie alle sollen mit dem Bewusstsein nach Berlin reisen, dass Themen der Konferenz auch weit über die Veranstaltung hinaus bearbeitet, weiter entwickelt und zu Entscheidungen geführt werden sollen. Die Dokumentation wird in diesem Jahr ebenfalls optimiert und auf die nachfolgenden Wirkungen und Aktivitäten ausgerichtet. Neben unterschiedlichen Wegen der stetigen und nachhaltigen Fortführung der Themenstränge wird es bei der Wikimania in Mexiko einen eigens dafür vorgesehenen Raum für die weitere gemeinsame Bearbeitung geben.
Die heißen Themen
Ein ehrenamtliches, internationales Programmteam bestehend aus zehn Personen mit verschiedensten Hintergründen hat über Monate wichtige Themen identifiziert, dafür Sessions entworfen und Referentinnen und Referenten aus dem Teilnehmendenfeld engagiert. Cornelius unterstützt das Team nun seit Mitte April und hat letzte Woche den Entwurf des Konferenzprogramms veröffentlicht. Rund 30 Sessions zu den verschiedensten Themen stehen auf der Agenda.
Einer der Programmpunkte, die mit Spannung erwartet werden, ist zweifellos die Präsentation von Lila Tretikov, seit letztem Jahr Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation. Innerhalb von zwei Stunden wird sie den Wikimedia-Organisationen ihre Vision des Wikiversums vorstellen. Weitere Sessions sind der Auseinandersetzung mit ihrer Präsentation gewidmet.
Darüber hinaus werden mehrere Abteilungen der Wikimedia Foundation – die Förderabteilung (Community Resources Team), das Evaluationsteam (Learning & Evaluation Team) und das Kommunikationsteam – teilnehmen und u.a. zeigen, wie Organisationen Förderungen auswählen und beantragen und ihre Arbeit aus- und bewerten lernen. Das Board of Trustees der Wikimedia Foundation stellt sich in einer World-Café-Runde den Fragen der Konferenzteilnehmenden.
Chapter haben ebenfalls Programmpunkte eingebracht: So wird diskutiert und erarbeitet in welcher Form Qualität für die Arbeit der Wikimedia-Organisationen eine Rolle spielt oder wie Governance in den Gremien oder Freiwilligenförderung optimiert werden können. Vertreterinnen und Vertreter der beiden Wikimedia-Regionalnetzwerke (Iberocoop für die iberoamerikanischen und WMCEE für die ost- und mitteuropäischen Wikimedia-Organisationen) diskutieren, wie sich benachbarte Chapter und Gruppen gegenseitig unterstützen können.
Wikimedia Deutschland ist ebenso im Programm vertreten: Nicola Zeuner, WMDE-Expertin für Partnerschaften und Drittmittelakquise, stellt Möglichkeiten zur Diversifikation von Geldmitteln sowie das Konzept „Collective Impact“ vor. Abraham Taherivand, Leiter der Software-Entwicklung, erläutert die Vorteile einer dezentralen Software-Entwicklung für das Wikimedia Movement. Michael Jahn, Leiter der Kommunikation, erklärt Best Practices der Kommunikation (gemeinsam mit der Kommunikationsabteilung der WMF). Und Nicole Ebber gestaltet eine Session zu Chapters Dialogue, dem Hauptthema der letztjährigen Konferenz und beleuchtet den aktuellen Status und stellt die nach wie vor brennenden Fragen zur Debatte.
Tagesausklänge zum Weiterdiskutieren
Die Konferenz ist nur mit Anmeldung zugänglich, und die Teilnehmerzahl pro Organisation ist begrenzt. Trotzdem gibt es für die geneigte lokale Community die Möglichkeit, ein bisschen internationale Wikiversum-Luft zu schnuppern und Schlüsselfiguren (hier gibt es die Teilnehmendenliste) aus den Wikimedia-Organisationen und -Gremien kennen zu lernen:
Am Donnerstag, Freitag und Sonntag ab 18 Uhr gibt es in den Räumen von Wikimedia Deutschland einen gemütlichen Tagesausklang bei Snacks und Getränken. Dabei ist kein spezielles Programm vorgesehen; es geht vor allem darum, die wertvolle Zeit, in der so viele gleichgesinnte Menschen an einem Ort sind, auch außerhalb der regulären Konferenzzeiten für Gespräche, Pläne und internationale Verständigung zu nutzen.
Am Samstag ab 19 Uhr laden wir außerdem wikimedianisch Interessierte zu einer kleinen Party in der HomeBase Lounge in der Nähe des Potsdamer Platzes (Köthener Straße 44) ein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich: Wer Lust hat, vorbei zu schauen, ist herzlich Willkommen.
Fragen zur Veranstaltung selber nimmt unser Event-Team unter wmcon@wikimedia.de entgegen, bei Fragen oder Ideen zur internationalen Vernetzung wende dich gerne direkt an mich unter nicole.ebber@wikimedia.de.