Passend zur 5. und letzen Veranstaltung in 2014, die den Titel E=Erinnerung trägt, schauen wir kurz zurück und erinnern uns an…
“A=Allmende. Quo vadis, Gemeinschaftsprojekte im Netz?” u.a. Silke Helfrich
“B=Buchmarkt. Erfolg auch mit offenen Systemen?” u.a. mit Kathrin Passig
“C=Crowdrock. Die Zukunft der Musikbranche?”, u.a. mit Johannes Kreidler
“D=Datenberg. Datenschatz oder -schutz?” u.a. mit Fukami
Die Dokumentation aller ABC-Salons mit Videos, Fotos und Zusammenfassung ist hier zu finden.
Nun also [E] wie:
“E=Erinnerung. Zeit des Vergessenwerdens?”
Donnerstag, 27. November, Einlass 18:30
Wikimedia Deutschland e.v., Tempelhofer Ufer 23-24, 10963 Berlin
(U-Bhf. Möckernbrücke)
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Impulsvortrag:
Markus Beckedahl, Journalist und netzpolitischer Aktivist, netzpolitik.org
weitere Gäste:
Dr. Peggy Mädler, Autorin und Dramaturgin, Labor für kontrafaktisches Denken
Dr. Mathias Berek, Kulturwissenschaftler
Moderation: Sabrina Apitz, Berliner Gazette
Modekünstler: Stephan Hann
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Der 5. Wikimedia Salon dreht sich um das Gedächtnis im Informationszeitalter. Wie verändern sich Mechanismen des Erinnerns und des Zeitempfindens dadurch, dass persönliche Momentaufnahmen unmittelbar und “für die Ewigkeit” gespeichert werden? Entsteht die Perspektive, dass wir unser Gedächtnis weitgehend auslagern und uns auf die vermeintliche Faktizität aufbewahrter Fragmente im Web verlassen können?
Zwischen der Vorstellung eines allgegenwärtigen Netzes, das nichts vergisst, und dem subjektiven Gefühl, dass die Eindrücke immer flüchtiger werden, zieht auch die Frage um das Recht auf Vergessenwerden auf. Ist der Ruf danach, unerwünschte Dinge im Netz entfernen lassen zu können auch Ausdruck des Bedürfnisses, selbst die Form der Konservierung persönlicher und öffentlicher Erinnerung gestalten zu können?Die Gedächtnisforschung steht bei der Frage, welche Funktion Impulse des Internets für die individuelle und kollektive Gedächtnisbildung haben, noch relativ am Anfang. In der Vergangenheit setzten die Formen des Erinnerns häufig an Repräsentationen der öffentlich-offiziellen Erinnerung an. Ergibt sich nun in der vernetzten Welt eine neue Möglichkeit der Öffnung für vielfältigere, aus der Breite der Gesellschaft stammende Zeitzeugnisse?
Vor Kurzem ging das Portal museum.rechtaufremix.org online. Fragmente, die durch die digitale Welt schnell verbreitet werden können, Textschnipsel, Samples, Meme, werden hier gesammelt, in ihrem Kontext erläutert und für die Zeit nach ihrem Aufkommen in den Timelines der Welt aufgehoben.
Ist diese digitale Musealisierung von flüchtigen Ausschnitten der Informationsgesellschaft eine neue und bisher fehlende Methode, prägende Repräsentationsobjekte des Lebens festzuhalten und in die gesellschaftliche Erinnerung aufzunehmen? Das möchten wir am 27. November im Wikimedia Salon diskutieren.