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Das Schlaue Buch

WMDE allgemein

27. Februar 2014

Die Open Knowledge Foundation UK hat über die vergangenen Monate ein Open Education Handbook erstellt – im Rahmen einer Reihe von Book Sprints, einem komplett kollaborativen Arbeitsprozess. Auch Wikimedia Deutschland hat beim Sprint mitgearbeitet. Fertig ist das Buch noch nicht, es lässt sich jedoch bereits gut lesen. Und im Netz kann es nicht nur bestaunt, sondern auch weiter bearbeitet werden.

Bei so manchem Sprint ist der Weg das eigentliche Ziel. Bild: Ed Schipul CC-BY-SA 2.0 via flickr.com

In einem Book Sprint erstellt ein Team innerhalb von drei bis fünf Tagen kollaborativ ein Buch. Klingt schwer möglich? Mitnichten! Mehrere erfolgreiche Beispiele zeigen, dass es geht, so zum Beispiel das frei lizensierte L3T – Lehrbuch für Lehren und Lernen mit neuen Technologien, das 2013 in einem Book Sprint runderneuert wurde. Und über dessen Runderneuerung ebenfalls ein Buch geschrieben wurde. Letzteres steht allerdings unter der nicht-freien CC-BY-NC-ND-Lizenz, die weder Bearbeitung noch kommerzielle Weiterverbreitung erlaubt.

Ein anderes aktuelles Projekt ist das Handbuch Gemeinsam Forschen und Publizieren mit dem Netz, das im März im Rahmen der CeBit entstehen soll. Beteiligt sind in erster Linie Angehörige des Leibniz-Forschungsverbunds Science 2.0.

“Book Marathon” – der lange Sprint zum Open Education Handbook

Momentan entsteht in einer Serie von Book Sprints ein Open Education Handbook. Leitende Organisation ist die Open Knowledge Foundation. Ziel ist, ein umfassendes Handbuch zu schaffen, das sich in erster Linie (aber nicht ausschließlich) mit Freien Bildungsmaterialien beschäftigt. Einer der Book Sprints fand im November 2013 in Kooperation mit Wikimedia Deutschland in Berlin statt. Mit dabei: Etwa 25 Teilnehmende aus Großbritannien, Indien, Polen, den Niederlanden und Deutschland. Hier berichtet die Open Knowledge Foundation in ihrem Blog über den Sprint.

Dabei wäre das Wort “Marathon” passender: Der Prozess läuft bereits seit September 2013 und ist bis zum Oktober 2014 geplant. Bis zum ersten fertigen Buch wird also noch viel Wasser die Spree hinabfließen. Der Vorteil dabei ist allerdings, dass so eine große Zahl an Personen an dem Buch mitwirken kann. Dabei ist es nicht einmal nötig, zu einem der Sprints zu erscheinen: Wer an dem Buch weiter arbeiten möchte, kann dies hier einfach online tun.

Das Buch wird mit der Open-Source-Plattform Booktype erstellt. Und: Es steht unter der CC-BY 3.0-Lizenz und ist damit frei lizensiert. Das heißt: Alle können das Buch weiter verwenden und bearbeiten, solange sie Autorenname(n), Quelle und Lizenz nennen. Mehr Einschränkungen gibt es nicht.

Das Buch ist noch lange nicht fertig, auch wenn bereits sehr viele Inhalte zusammen gekommen sind – hier das bisherige Ergebnis. Und die Arbeit geht weiter: Zuletzt wurde eine portugiesische Version des Buches in Angriff genommen.

  • Hallo Frau Rühling,

    ja, da bin ich selber gespannt. Einen Sprint über ein Jahr zu machen, ist definitiv eine Herausforderung, auch für die Selbstmotivation der Teilnehmenden. Man wird sehen, was dabei heraus kommt!

    Herzliche Grüße!

    Kommentar von Sebastian Horndasch am 17. März 2014 um 09:50

  • Die Marathon-Metapher gefällt mir. Da kommt bei mir die Frage auf, ob es eine Ziellinie für den Marathon gibt? Und wie schafft man es, die Ausdauer und Motivation beizubehalten? Wir legen immer großen Wert darauf, am letzten Tag eines Book Sprints ein “fertiges” Buch zu haben, obwohl es natürlich danach noch viele weitere Versionen geben mag, ganz im Sinne von creative commons.

    Kommentar von Barbara Rühling am 16. März 2014 um 22:01

  • Angepasst.

    Kommentar von Sebastian Horndasch am 2. März 2014 um 17:23

  • “Es steht unter der CC-BY 3.0-Lizenz und ist damit frei lizensiert. Das heißt: Alle können das Buch weiter verwenden und bearbeiten, solange sie die Quelle nennen. Mehr Einschränkungen gibt es nicht.”

    Setzen, sechs. Bitte mal gründlichst http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/ studieren.

    Kommentar von grünzel am 1. März 2014 um 23:39

  • Hallo Lambert,

    das Wort “Marathon” war eine Metapher von mir – im Sinne: Ein Book Sprint, der insgesamt ein Jahr dauert, ist schwerlich als Sprint zu bezeichnen, eher als Marathon. Und ja, die Welt ist klein und gerade im Open-Bereich bewegen wir uns in einer zwar wachsenden, aber noch immer überschaubaren Blase.

    Zu dem Sprint: Wir als Wikimedia Deutschland waren der Gastgeberin eines der Sprinttermine. Operativ liegt der Prozess bei der Open Knowledge Foundation in Person von Marieke Guy (@mariekeguy).

    Und ja: Gerne können wir auch außerhalb von Gästebüchern in Kontakt bleiben.

    Herzliche Grüße

    Sebastian Horndasch

    Kommentar von Sebastian Horndasch am 27. Februar 2014 um 15:58

  • Hallo Sebastian, danke für den Hinweis auf den Book Sprint #CoScience! Übrigens sind die Überschneidungen zwischen unseren Book Sprints größer, als man auf den ersten Blick meinen könnte: Martin Mehlberg, Mitarbeiter des #CoScience-Veranstalters Open Science Lab (TIB Hannover), war auch bei einem der OER-Book Sprints dabei; und umgekehrt sind Stefan Dietze und Daniel Mietchen bei unserem Book Sprint dabei. (Und es würde mich nicht überraschen, wenn es noch weitere Überschneidungen gäbe.) Ich würde gern mehr darüber wissen, wie das bei euch mit dem Marathon-Book Sprint läuft – wäre toll wenn wir uns auch noch mal jenseits der Blog-Kommentarspalten austauschen könnten! :) Bis dahin weiterhin viel Erfolg mit dem OER-Handbuch!

    Kommentar von Lambert Heller am 27. Februar 2014 um 15:13

  • Hallo Sandra, danke für die Korrektur. Habe ich gleich eingearbeitet. Herzliche Grüße!

    Kommentar von Sebastian Horndasch am 27. Februar 2014 um 13:42

  • Lieber Sebastian, eine Korrektur: Die aktuelle Version von L3T steht unter der CC BY SA (soweit es Materialien sind, die wir lizenzieren können). Nur das Buch mit der Evaluation des Projekts ist eingeschränkter lizenziert (und ist auch kein Lehrbuch, sondern eine Projektevaluation). Danke für den Artikel :)

    Kommentar von Sandra Schön am 27. Februar 2014 um 13:36

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