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Rückblick auf das AdaCamp D.C.

WMDE allgemein

24. Juli 2012

Nach Melbourne im letzten Jahr, fand dieses Jahr das zweite AdaCamp im Vorfeld der Wikimania in Washington D.C. statt. Ziel des Camps war es die Partizipation von Frauen in „Open Technology and Open Culture“ zu unterstützen und bot damit eine erste Möglichkeit sich im Vorfeld der Wikimania zu der Situation von Frauen in Open Culture auszutauschen.

Benannt nach der britischen Mathematikerin Ada Lovelace, der ersten Programmiererin der Welt, geht das AdaCamp DC auf die Ada Initiative zurück. Zu den Mitbegründerinnen gehören Mary Gardiner (selbst auch fleißige Wikipedianerin), die die Keynote „Fostering diversity: not a boring chore, a critical opportunity” auf der diesjährigen Wikimania gehalten hat, sowie der Programmiererin Valerie Aurora. Explizites Ziel des AdaCamps ist es Diversität nicht nur in Projekten der Open Culture herzustellen, sondern auch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu schaffen, die sich zuvor für das Camp bewerben sollten. Dies ist sicherlich gelungen.  Die Veranstalterinnen achteten auf ein vielfältiges Publikum: Menschen aller Altersklassen, People of Color und die Teilnehmenden kamen aus über zehn Ländern. Auch waren unterschiedlichste Professionen auf dem Camp vertreten, die sich beruflich oder als Freiwillige mit Open Culture auseinandersetzen.

So weit wie das Thema des Camps gefasst wurde, so weit war auch das inhaltliche Spektrum der einzelnen Sessions, die im Open Space Format durchgeführt wurden, einer Methode, die vor Ort dazu aufruft, Sessions zu entwickeln und durchzuführen. Dies hatte zugleich Vor- und Nachteile: Positiv ist anzumerken, dass viele verschiedene Sessions Eingang in das Camp fanden. Ein Teil der Teilnehmer und Teilnehmerinnen griff den Gender Gap in der Wikipedia auf. Des Weiteren gab es u.a. Diskussionsrunden, die sich mit Frauen als Konsumenten von Open Source auseinandersetzen, danach fragten wie sich der Lebensalltag von „Geek Moms“ gestaltet oder der Frage nachgingen, wie nicht-technikaffine Menschen einbezogen und erreicht werden können. Das Camp ermöglichte so Erfahrungen auszutauschen, Tipps weiterzugeben und Kontakte in Vorbereitung für die Wikimania zu knüpfen.

Von Nachteil dagegen war das sehr offen gehaltene Oberthema, das einen roten Faden vermissen ließ, durch die die einzelnen Sessions meist nicht über einen allgemein gehaltenen Austausch hinausgingen und dadurch oft nur wenig konkret wurden.