Zunächst eine kurze Erklärung, was Geocaching überhaupt ist, zitiert aus – na? – Wikipedia.
„Wann wurde dieses Haus gebaut?“ „Seit wann und warum überhaupt steht das Denkmal auf dem Bahnhofsplatz?“ So oder ähnlich lauten die Fragen von Menschen, die mehr wissen wollen über die Stadt, in der sie wohnen. Helfen kann ein guter Stadtführer oder seit einigen Jahren auch Wikipedia. Hatten zur Entstehungszeit der Online-Enzyklopädie nur die größeren Städte ausführliche Artikel, gibt es mittlerweile für fast jede Gemeinde eine informative Beschreibung. Doch damit nicht genug: Denkmalfreunde in der Wikipedia haben sich zum Ziel gesetzt, jedes eingetragene Denkmal in Text oder Bildform für den Internetnutzer zugänglich zu machen. Ein Beispiel hierfür ist der Fotowettbewerb „Wiki loves momuments“ im September 2011.Geocaching (von griechisch γη, geo „Erde“ und englisch cache „geheimes Lager“ (gesprochen: [‘dʒiːoʊ̯kæʃɪŋ], in Deutschland zumeist [‘geːokɛʃɪŋ])), auch GPS-Schnitzeljagd genannt, ist eine Art elektronische Schatzsuche oder Schnitzeljagd. Die Verstecke („Geocaches“, kurz „Caches“) werden anhand geografischer Koordinaten im World Wide Web veröffentlicht und können anschließend mit Hilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden. Mit genauen Landkarten ist auch die Suche ohne GPS-Empfänger möglich.
Ein Geocache ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie verschiedene kleine Tauschgegenstände befinden. Jeder Besucher trägt sich in das Logbuch ein, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschließend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund wird im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt. So können auch andere Personen – insbesondere der Verstecker oder „Owner“ (englisch „Eigentümer“) – die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgen.
Eine andere Idee hatte jüngst der Wikipedia-Benutzer Norbert Bangert aus Hückeswagen. Nachdem Wikimedia Deutschland e.V.– Verein zur Förderung Freien Wissens einen Kooperationsvertrag mit der Stadt Hückeswagen anlässlich des NRW-Tags 2013 unterzeichnet hatte, machten sich die Beteiligten auf die Suche nach Projekten, die bereits vor dem Stichtag in zwei Jahren Werbung für die Idee hinter der Wikipedia machen könnten. Eine davon konnte am Sonntag, 23. Oktober realisiert werden. Gemeinsam mit der Kolpingsfamilie Hückeswagen, dem Verein Bergische Zeitgeschichte (BZG) und der Werbeagentur Liedholz organisierte er eine Geocaching-Aktion, bei der die 15 Teilnehmer speziell die Hückeswagener Denkmäler anlaufen sollten. Natürlich bleiben die Stationen und selbstverständlich auch der Cache geheim, soll dieser doch bis zum NRW-Tag und auch darüber hinaus Bestand haben und Geocacher aus der Region in die Schloss-Stadt locken.
Doch warum steht der Geocache im Dienste von freiem Wissen? Alle in der Vorbereitung des Geocachs ermittelten Koordinaten sollen in die Wikipedia übertragen werden. Und nicht nur die: an einigen der Stationen hielten Mitglieder des Vereins Bergische Zeitgeschichte Vorträge zum Denkmal, diese sollen ebenfalls Bestandteil der Enzyklopädie werden. Wikimedia Deutschland stellte für den Aktionstag Infomaterial und Merchandising-Artikel bereit, und so sah man an diesem Tag oftmals Geocacher mit dem Aufdruck „Wissen ist Macht – macht mit“ und hübschen Wikipedia-Bleistiften durch Hückeswagen laufen. Norbert Bangert hofft nun, das durch die Aktion und die parallel laufende Öffentlichkeitsarbeit neue Schreiber für die Wikipedia gefunden werden. So bietet gerade die Liste der Hückeswagener Denkmäler in der Wikipedia einen idealen Ansatzpunkt.
Der Geocache wird in Kürze auch auf der öffentlichen Seite www.geocaching.com veröffentlicht werden. Um das Spiel nicht zu zerstören, werden Infos für Wikipedia Schritt für Schritt einfließen.