Am 12. und 13. Juni 2010 fand die erste Vorstandsklausur des 7. Vorstandes in Lage-Hörste im Gästehaus der Gewerkschaft ver.di statt. Weit ab vom Schuss, in idyllischer Waldrandlage und somit ideal für eine echte Klausur. Offizielle Bezeichnung dieses Seminar-Zentrums: Institut für Bildung, Medien und Kunst. Gleich über dem Eingangsbereich prangte der Leitspruch „Arm trotz Arbeit? Kein Lohn unter € 7,50!“ – hier sind wir richtig, dachte ich mir spontan.
Neben uns, als Vorstand von WMDE, befand sich auch noch eine größere Gesellschaft von Musikern – Posaunisten, Trompeter usw. im Hause. Die Damen und Herren von der „Musikabteilung“ sorgten denn auch für reichlich Abwechslung. So wurden einige von uns z.B. am Samstagmorgen ab 7.45 Uhr sanft aus dem Schlaf getrötet.
Thema des Samstags war die Weiterentwicklung des Kompass 2020, ausgerichtet auf die strategischen Ziele der sieben Infrastrukturressorts. Der Tag war geprägt durch die Moderation von Anna Royon-Weigelt, die den Vorstand bereits bei der ersten Klausur 2009 unterstützte. Sie sorgte zunächst dafür, dass sich der neue (und alte) Vorstand zu einem regelgerechten Teambuilding zusammenfand – und sich im Teamworking die abzuarbeitenden Themen vornahm. Exemplarisch wurde am Beispiel des Infrastrukturressorts „Vereinskommunikation“ die Entwicklung strategischer Ziele durchgespielt. Zunächst wurde analysiert, auf welche – überraschendeweise alle – Kernressorts dieses Infrastrukturressort Einfluss nimmt. Anschließend wurden in drei Arbeitsgruppen die Gesichtspunkte Ist-Zustand, Risiko-Analyse und Wunsch-Zustand durchgearbeitet – und ja, hier sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass in den vergangenen Monaten bereits eine Reihe neuer Vereinskommunikations-Inhalte in Angriff genommen wurden (z.B. bei den regelmäßigen Berichten der Geschäftsstelle und des Vorstands), aber dennoch eine Menge zu tun bleibt – insbesondere was die interaktiven Kommunikationskanäle und die Selbstdarstellung des Vereins “nach innen” betrifft.
Eines der zu erreichenden Ziele für das Ressort Vereinskommunikation lautet für uns demnach auch: Der Verein kommuniziert professionell, effektiv und effizient.
Ein anspruchsvolles Ziel, das die Durchleuchtung und Verbesserung aller Kommunikationskanäle zur Folge hat – und sicherlich einen gewissen Zeitrahmen beanspruchen wird. Ebenso anspruchsvoll wird eine Lösungsfindung für das Ressort Qualität sein, welches leider durch die Vorstandsmitglieder nicht besetzt werden konnte. Wir werden in Kürze weitere Informationen darüber bereitstellen, wie wir das Problem lösen wollen.
Noch zu ergänzen wäre eine Beschreibung dessen, wie man Teambuilding testen und fördern kann: Das „Pipeline-Spiel“ war eine wichtige Erfahrung für uns alle. Uns wurde die Aufgabe gestellt, eine Kugel über durch unsere Hände „in Reihe geschalteter“ Halbröhren so geschickt zu balancieren, dass sie am Ende im Zieltopf landete, ohne vorher den Boden berührt zu haben – die zu überbrückende Distanz betrug etwa 60 m. Fehlversuche wurden mit Belohnungsabzug geahndet: Jedes Fallenlassen kostete Gummibärchen. Selbstredend, dass es einiger Versuche bedurfte, bis wir durch Optimierung der gemeinschaftlichen Vorgehensweise das Ziel erreichten! Anna war schon mehr als nur eine bloße Moderatorin …
Am Sonntag lag der Schwerpunkt auf Themen, die eng mit der Geschäftsstelle verknüpft sind. Zunächst wurde die Beurteilung des Geschäftsführers durch den Vorstand diskutiert, für die durch die vorstandsinterne AG Geschäftsführung Kriterien und Verfahren entwickelt wurden. In der Folge sind wir auch übereingekommen, dass sich auch der Vorstand künftig gegenseitig bewerten wird, um so einen zusätzlichen Ansporn für den ehrenamtlichen Einsatz zu schaffen.
Anschließend folgte der Soll-Ist-Vergleich unseres Geschäftsführers, Pavel Richter, zum Kompass 2020. Eine – wirklich – harte Nuss! Nach dem Bericht mussten wir mit einiger Ernüchterung feststellen, dass zwischen dem Wunsch nach dem Optimum und der Realität immer noch eine Lücke klafft, die sich nicht so einfach schließen lassen wird.
Es gibt leider eine Reihe von geplanten Maßnahmen, die mit den vorhandenen personellen Ressourcen nicht umgesetzt werden können. Die konkrete Konzeption, Umsetzung und Begleitung spezieller Projekte aus unterschiedlichen Bereichen erfordert mehr Zeit und Kapazitäten, als vorhanden sind. Ob und wie wir diese Lücken künftig schließen können, ist natürlich in erster Linie eine Frage der finanziellen Möglichkeiten der Zukunft.
Um 14.30 Uhr hatten wir dann, etwas früher als geplant – aber sichtlich zufrieden mit dem Ablauf der ersten Klausur – alle Punkte der Agenda abgehandelt und machten uns schließlich an die Abreise.
[…] jedem einzelnen Ressort einige Zeit zugedacht, die Arbeiten bauten damit auf den Vorarbeiten der Klausur im Juni auf. Als Praktiker, der aus dem aktiven Artikelschreiben der Wikipedia kommt, war diese […]
[…] Juni fand die Vorstands-Klausur in Lage statt, über die an anderer Stelle bereits ausführlich berichtet wurde. Die Geschäftsstelle bereitet diese Treffen stets vor, d.h. wir organisieren die […]
Zugegeben, ich bekome nicht immer alles mit – aber keiner der Punkte die dort erwähnt sind kam mir mal als Anfrage unter. Ich gehe mal davon aus, daß das vielen Anderen ähnlich geht. So findet man schwerlich Leute aus der Community.
Und in der dritten Welt gibt es doch auch gar nicht so viele Chapter (wobei ich das auch nicht wirklich so einfach zu bsetzen sehen würde, das kann ja eh nicht Jeder machen, dazu braucht man schon etwas Erfahrung, die man dann weiter geben kann – aktuell exportieren wir ja nicht gerade das beste deutsche Know how). Die Frage die ich mir stelle ist eher, ob die überhaupt unsere Hilfe wollten (nicht daß wir als die Bessereuropäer rüber kommen).
So oder so, es ist bedenklich, wenn wir Projekte nicht mehr hin bekommen, weil wir die Leute nicht zusammen bekommen. Und sicher nicht nur für den Vorstand, sondern für uns alle.
…es sind im wesentlichen personalprobleme in drei kernressorts (Qualität, Freiwilligenförderung und Usability&Technik). so ist Denis immer noch voll ausgelastet mit dem schulprojekt – im vorstand kam es bedingt durch das wahlergebnis erst garnicht zur besetzung dieses ressorts, Daniel ist kein usability-fachmann sondern programmierer und das mentorenprogramm kann auch erst weiter ausgebaut werden, nachdem es vollständig umgewandelt auf den toolserver überführt worden ist. auch zur betreuung von freiwilligen helfern (erstellung einer freiwilligen-datenbank, aus- und weiterbildung von Wikisource-mitarbeitern) ist kein personal in der geschäftsstelle verfügbar. zusätzlich wurden weitere projekte gecancelled, weil es an der entsprechenden resonanz fehlte (maßnahmen zur förderung der wp-redaktionen, patenschaft mit einem chapter in einem entwicklungsland). deshalb schloß Pavel diesen soll-ist-vergleich auch mit einer forderung nach personal-aufstockung.
“Es gibt leider eine Reihe von geplanten Maßnahmen, die mit den vorhandenen personellen Ressourcen nicht umgesetzt werden können. Die konkrete Konzeption, Umsetzung und Begleitung spezieller Projekte aus unterschiedlichen Bereichen erfordert mehr Zeit und Kapazitäten, als vorhanden sind.”
Das ist mir etwas schwammig – wo genau hakt es denn?