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OER in der Praxis: Tipps und Qualitätssicherung

Sarah Behrens

4. September 2014

Im dritten Teil der Beitragsreihe zum diesjährigen OER-Konferenzprogramm beschäftigen sich die Autorinnen mit der Qualität von konkreten Materialien. Kristin Narr richtet den Fokus auf konkrete Tipps für das Erstellen von OER, die auf der Konferenz von Guido Brombach vorgestellt werden. Sabine Kühnel verweist auf den Vortrag der beiden Schulbuch-O-Mat-Initiatoren, Hans Hellfried Wedenig und Heiko Przyhodnik, die aus eigener Erfahrung erklären, wie Qualitätssicherung bei kollaborativ erstellen Bildungsmaterialien funktionieren kann. Übrigens: Die Anmeldung zur OERde14 ist noch bis zum 7. September möglich!

Notwendige Erfahrungen und Tipps aus der Praxis

Stünde Coca-Cola unter einer freien Lizenz, könnten findige RemixerInnen auch eine pinke Version kreieren. Bild: D. Sharon Pruitt, CC-BY 2.0 via Wikimedia Commons

Kristin Narr über  “10 Tipps zur Veröffentlichung von OER Materialien in der politischen Bildung”von Guido Brombach

In den Auseinadersetzungen über OER fehlen mir oft konkrete Probierfelder und beispielhafte Projekte, die über das Reden über OER hinaus gehen. Das  Thema OER ist geprägt von Diskussionen, Publikationen und Veranstaltungen. Dabei wird behandelt, was OER überhaupt sind, sollen und können. Zweifelsohne ist jede Diskussion, Publikation oder Veranstaltung auf eine bestimmte Art wichtig und notwendig. Aber das kann es noch nicht gewesen sein.

Im Bereich der politischen Bildung passiert bereits viel. Es entsteht ein wertvoller Austausch über die eigenen Erfahrungen bei der Erstellung und Veröffentlichung von Bildungsmaterialien. Auch auf der OER-Konferenz. So wird der politische Erwachsenenbildner Guido Brombach in seinem Talk“10 Tipps zur Veröffentlichung von OER Materialien in der politischen Bildung – Nachnutzung leicht gemacht” von seinen Erfahrungen berichten und ganz besonders konkrete Tipps für diejenigen, die ihre Materialien auch als freie Bildungsmaterialen veröffentlichen und eine Nachnutzung explizit ermöglichen wollen, in den Fokus stellen.

Letztlich bieten diese Tipps aus der Praxis, gerade weil sie auf der OER-Konferenz präsentiert werden, wiederum einen wertvollen Beitrag für die größeren, allgemeineren Auseinandersetzungen um OER. Sie zeigen, was möglich ist und wo die Grenzen liegen und helfen uns, das Prinzip des Teilens und der Nachnutzung noch mehr zu durchdringen.

Kristin Narr ist freiberufliche Medienpädagogin und arbeitet u.a. für das Internet & Gesellschaft Collaboratory e.V.

 

Qualität vor Quantität

Sabine Kühnel über“Schulbuch-O-Mat lessons learned – Dos und Don’ts in kollaborativen OER-Projekten”von Hans Hellfried Wedenig und Heiko Przyhodnik

„Wie sieht es denn mit der Qualität von Open Educational Resources aus?“ – eine Frage, die ich schon oft und insbesondere von Lehrerinnen und Lehrern gehört habe und die im Hinblick auf einzelne Materialien sicher auch berechtigt ist. Die beiden Schulbuch-O-Mat-Initiatoren, Hans Hellfried Wedenig und Heiko Przyhodnik, wollen diese Problematik auf der Konferenz in den Mittelpunkt ihrer Session „Dos und Don’ts in kollaborativen OER-Projekten“ stellen und aufzeigen, dass OER und Qualität sehr wohl gut zusammenpassen – wenn man die Erstellung richtig angeht.

Für mich gehört die Session schon deshalb zu den Highlights der OERde14, weil ich mir selbst Antworten auf die Frage der OER-Qualitätssicherung erhoffe. Zunächst werden die Referierenden die drei zu diesem Zeitpunkt bereits von ihnen umgesetzten OER-Projekte vorstellen: 1. Das erste offene und freie, lehrplankonforme, digitale und deutschsprachige Biologie-Schulbuch, 2. Fünf durchgeführte Schulbuch- Hacking-Tage für und mit Schülerinnen und Schülern und 3. Den OER-Schulbuch-Sprint “Von null auf ein Schulbuch in 3,5 Tagen”. Dabei werden sie von den damit verbundenen positiven sowie negativen Erfahrungen berichten und Lösungsansätze bieten. Insbesondere am Beispiel des OER-Schulbuch-Sprints soll gezeigt werden, dass auch in kürzester Zeit qualitativ hochwertige Materialien erstellt werden können. Und an dieser Stelle wird auch klar, weshalb „nur“ rund 80 Seiten in den 3,5 Tagen entstehen sollen – Qualität steht klar vor Quantität.

Letztlich dürfte die Session nicht nur für Multplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Bildungsbereich interessant sein, sondern auch für die OER-Community einen Mehrwert bieten – schließlich handelt es sich um die erste öffentliche Zwischenbilanz der beiden Schulbuch-O-Mat-Initiatoren mit vielen persönlichen Erfahrungen, von denen andere Initiativen sicher profitieren können.

Sabine Kühnel ist Referentin im Bereich „Medienkompetenz“ bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).

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