Lilli Iliev
10. August 2021
Zum kulturellen Erbe gehören nicht nur die Schatzkästchen zweckfreier Kunst, sondern auch Zeugnisse von Rassismus, Antisemitismus und Homophobie. Dazu zählen unter anderem das Kolonialerbe, Propaganda- und Hetzschriften, Bauwerke oder Standbilder, die mit einer nationalistischen Intention errichtet wurden und die heute einerseits als Denkmäler erhalten werden, andererseits aber neu kontextualisiert werden müssen.
Vor allem gehören zum kulturellen Erbe aber auch die Zeugnisse von Menschenrechtsverletzungen, bei denen sich die Frage stellt, ob ihre Ausstellung diese nicht noch vertieft.
Wie sollen wir mit solchen Zeugnissen, wie sollen wir mit diesem Erbe umgehen? Soll es frei zugänglich gemacht oder in „Giftschränken“ versteckt werden? Wie können, dürfen oder müssen solche Dokumente kontextualisiert werden? Wie wird in anderen Ländern mit diesen Zeugnissen umgegangen? Die 11. Internationale Konferenz „Zugang gestalten! – Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ widmet sich am 4. und 5. November in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt a. M. diesen schwierigen Fragen, nach einer Auftaktveranstaltung am Vorabend im Jüdischen Museum Frankfurt.
Anmeldung und Infos
Anmeldungen sind ab sofort möglich:
Wikimedia Deutschland e. V. ist dieses Jahr mit dem Konferenzteil „Openness und Giftschränke“ mit dabei. Näheres zum Programm in Kürze hier: www.zugang-gestalten.org
Die Konferenz wird unter Berücksichtigung der aktuellen Pandemie-Regelungen in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt a. M. sowie online als Livestream stattfinden. Bei Anmeldung halten wir Sie auf dem Laufenden!
Getragen wird die Konferenz von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem Bundesarchiv, der Deutschen Digitalen Bibliothek, dem Deutschen Filminstitut Filmmuseum, der Deutschen Nationalbibliothek, dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Forschungs- und Kompetenzzentrums Digitalisierung Berlin (Digis), iRights e. V., der Stiftung Historische Museen Hamburg, Wikimedia Deutschland und dem ZKM Karlsruhe.
Konzept der Konferenzreihe
Die Digitalisierung bietet die große Chance, den Zugang zum kulturellen Erbe erheblich zu erleichtern und damit einen wichtigen Beitrag zur Wissensgesellschaft der Zukunft zu leisten.
Die Konferenzreihe „Zugang gestalten! – Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ ist ein Beitrag zum Diskurs über die mit der Digitalisierung zusammenhängenden Chancen, Hindernisse, Herausforderungen und Veränderungen von Bibliotheken, Archiven und Museen und ihr Verhältnis zu anderen Institutionen, Initiativen und Wirtschaftsunternehmen.
Seit Beginn der Konferenzreihe 2011 begleitet Wikimedia Deutschland „Zugang gestalten!“ als Partnerin. Besonders im Fokus stehen dabei urheberrechtliche Aspekte bei der Digitalisierung in Kulturinstitutionen, digitale Gemeinfreiheit und die Potenziale der Zusammenarbeit mit Freiwilligen-Communitys.