ich bin in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Zugezogene werden dort auf den Dörfern freundlich willkommen geheißen – aber stehen auch eine ganze Weile unter Beobachtung. Wenn das neue Haus bezogen ist, die unmittelbaren Nachbarn begrüßt wurden, sind die ersten Besuch auf ein Bier in der Eckkneipe ein guter erster Schritt, um in den Kleinkummerfelds oder den Sönnebülls anzukommen.
Die Wiki-Welt ist natürlich kein Dorf in Schleswig-Holstein. Sie hat aber auch ihre eigenen Rituale und Regeln, die ich gerade kennen und schätzen lerne. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich mich bei Wikimedia Deutschland gut eingelebt habe. Ich lerne jeden Tag etwas Neues. Und freue mich weiterhin auf all die neuen Dinge, die in den kommenden Wochen und Monaten noch kommen werden. Ich habe die erste Zeit genutzt, die bestehenden Projekte und Prozesse intensiv kennenzulernen. Habe zudem schon eine ganze Reihe Aktive aus den deutschen und den internationalen Communitys kennenlernen können. Und konnte dank der Wikimedia Conference in Berlin und der Wikimania in Mexiko-Stadt auch mit der Wikimedia Foundation ins Gespräch über die zukünftige Zusammenarbeit gehen.
Die vielen internationalen Gespräche, die ich bisher führen konnte, haben schon ein konkretes Ergebnis gebracht: Ich konnte auf der Wikimania eine neue Vereinbarung zum Fundraising in Deutschland verhandeln und unterschreiben. Dieser Vertrag setzt uns einen Rahmen, der mit den vergangenen Jahren vergleichbar ist – allerdings ohne zeitliche Begrenzung. Wir können daher die erfolgreichen Fundraising-Kampagnen der vergangenen Jahre fortführen.
Ich bin zudem froh, dass ich in einen Planungsprozess für das Jahr 2016 einsteigen konnte, der wesentlich offener gehalten wurde als in den Jahren zuvor. Die Schritte von den Schwerpunkten über Ideen zu Maßnahmen hin zu einer Wirtschaftsplanung für die kommende MV haben mir jetzt schon bei der Orientierung und der Ausrichtung der Geschäftsstelle geholfen. Dafür möchte ich mich bei allen, die bisher schon mitgewirkt haben, ganz herzlich bedanken. Ich bin mir sicher, dass wir in der Zukunft diesen Prozess auch noch ausbauen und verbessern können.
Ich hatte ja schon gesagt, dass man als Neuer in Norddeutschland die wichtigen Treffpunkte besuchen muss. Dies möchte ich auch gerne im Wiki-Universum machen, um mit möglichst vielen Personen ins Gespräch zu kommen. Ich möchte daher gerne die lokalen Gruppen besuchen und einige Stammtische kennenlernen. Ein Besuch zum Donnerstagstreffen im Kontor Hamburg am 8. Oktober und eine Diskussion auf der WikiCon sind für mich der Anfang. Ich freue mich darauf, dass ich zusammen mit Tim Moritz Hector am 19. September in Dresden über die Pläne von Wikimedia für 2016 sprechen kann. Und ich freue mich auf die Gespräche vorab am Freitagabend in einer der Eckkneipen von Dresden, und auf die Möglichkeit, dabei die Spitzenposition von Sachsen im Bierverbrauch zu unterstützen.