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Jahresbericht des Affiliations Committee

Nicole Ebber

16. Mai 2013

Das Affiliations Committee (kurz AffCom) – ins Deutsche etwa mit „Arbeitsgruppe für Wikimedia-zugehörigen Gruppen und Organisationen“ zu übersetzen – ist eines der wichtigsten Gremien im Wikimedia-Universum. Die Arbeitsgruppe wurde 2006 gegründet, damals noch als “Chapters Committee”. Das AffCom begleitet Chapter und weitere Wikimedia-Gruppen auf ihrem Weg zur offiziellen Anerkennung durch die Wikimedia Foundation. Am Ende des Bewerbungsprozesses spricht es Empfehlungen an das Board of Trustees, dem Aufsichtsgremium der Wikimedia Foundation, hinsichtlich dieser Anerkennung aus.

Wie alle ehrenamtlichen Gremien im Wikimedia-Universium muss auch das Affiliations Committee einen jährlichen Bericht über die seine Arbeit veröffentlichen. Bence Damokos, Vorsitzender der Arbeitsgruppe, veröffentlichte nun den Bericht für das Jahr 2012 und zeigt, wie umfangreich aber auch wichtig ihre Arbeit ist. Der Bericht ist nachfolgend in Kürze zusammengefasst, die Langversion gibt es auf Meta und auch in deutscher Übersetzung zu lesen.

Neue Organisationsmodelle mit Hindernissen

Im Jahr 2012 gab es eine gewichtige Änderung im Verhältnis zwischen der Wikimedia Foundation in San Francisco und den weltweit vertretenen Chaptern: Zusätzlich zu dem Konzept der Ländervertretungen – Wikimedia Deutschland war bei Gründung 2004 die erste dieser Art – schuf das Board of Trustees die Möglichkeit für sogenannte thematische Organisation oder Nutzergruppen, sich ebenfalls offiziell anerkennen zu lassen. Diese beiden Konzepte haben vor allem den Vorteil, dass sie nicht derart strenge Bedingungen und Auflagen wie die Ländervertretungen erfüllen müssen. Das Affiliations Committee hatte im vergangenen Jahr vor allem mit der Einführung dieser beiden Konzepte zu tun. Problematisch erwies sich vor allem, dass die Wikimedia Foundation parallel mit der Einführung noch nicht über eine Namenskonvention für diese neuen Modelle entschieden hatte. Die Nutzung der Wikimedia-Marken verlangt stets eine Genehmigung durch die Foundation; dies führte dazu, dass sich der Anerkennungsprozess bereits im letzten erheblich in die Länge zog.

Eine weitere Neuerung ist ebenso wichtig für das Committee: Erstmals verfügen die zehn Mitglieder über ein eigenes Budget, um Reisekosten zu decken und an Gruppen, die anerkannt werden wollen, eine Anschubfinanzierung vergeben zu können. Dafür wählte die Gruppe mit María Sefidari auch eine eigene Schatzmeisterin.

Größtes Problem: Die Inaktivität der Mitglieder

Neben diesen beiden Neuerung beschreibt die Arbeitsgruppe in ihrem Jahresbericht auch die zahlreiche Probleme und Herausforderungen, mit denen die Ehrenamtlichen zu kämpfen hatten: Nur ein Bruchteil der zehn Mitglieder der Arbeitsgruppen war konstant aktiv, obwohl die Arbeit für das Wikimedia-Universum sehr wichtig ist und viel davon abhängt. Die Folge war, dass sehr viel Arbeit auf sehr wenige Mitglieder verteilt werden musste – was zu weiterer Demotivation, Erschöpfung und gar Burn-Out führte.
Um die Aktivität einzelner Mitglieder zu erhöhen bzw. deren Abwahl zu erleichtern, beschloss das Board of Trustees mittels einer Ergänzung der AffCom-Satzung unter anderem Amtszeiten einzuführen. Die Arbeitsgruppe selbst entschied sich zudem, Minimalstandards für die Aktivität der Mitglieder einzurichten. Im März schieden dann – aufgrund der neuen Satzungsergänzung – fünf der zehn Mitglieder aus, fünf neue kamen hinzu. Das Committee hofft nun, dass dieses Problem 2013 nicht mehr derart gravierend sein wird.

Blick in die Zukunft

Was bleibt nach dem Bericht? Mehr denn je wird deutlich, wie wichtig die Arbeit des Affiliations Committee ist – viele Wikimedianerinnen und Wikimedianer möchten sich organisieren, um ihre Arbeit besser zu fördern und zu bewerben und gleichzeitig neue Menschen für die Projekte zu gewinnen. Auf diesem Weg zur Institutionalisierung ist das Affiliations Committee das wichtigste Gremium, das mit Rat und Tat zur Seite steht. Das Committee selbst wünscht sich dabei in Zukunft auch proaktiv handeln zu können, um auf Gruppen in Ländern zugehen zu können und sie bei ihrer Institutionalisierung zu unterstützen.

Mitmachen!

Mit der Münchner Nutzergruppe (vorläufig unter dem Namen Wikimedia Stammtisch München) befindet sich übrigens auch eine Gruppe aus der deutschsprachigen Community im Bewerbungsprozess. Neben der Gründung eigener Nutzergruppen oder thematischen Organisationen kannst du dich auch an der Arbeit des AffCom beteiligen. So werden stets Übersetzer_innen gesucht, du kannst die Gründung neuer Gruppen begleiten und dem AffCom Feedback für seine Arbeit geben. Außerdem steht Ende 2013 die nächste Wahl an. Wenn du mit Interesse das Wachstum des Wikiversums verfolgst, Erfahrungen in der Communityarbeit hast, dir interkulturelle Kommunikation Spaß macht und du auch vor bürokratischen Aufgaben wie dem Prüfen von Satzungen und allgemeiner Verwaltung nicht zurückschreckst, dann bewirb dich für das Affiliations Committee! Ein Datum steht noch nicht fest, aber Interessierte können sich per Eintrag auf der Diskussionsseite benachrichtigen lassen.

Außerdem haben wir gerade die Projektseite Affiliations Committee in der deutschsprachigen Wikipedia angelegt, auf der wir zunächst Basisinformationen zum Affiliations Committee und den zugehörigen Organisationen weiterführende Links sammeln. Die Seite kann als erste Anlaufstelle dienen, hier können gerne Fragen auf Deutsch gestellt werden, die wir dann ans AffCom weitergeben. Außerdem werden wir dort Ende des Jahres die Wahl der neuen Mitglieder begleiten. 

Bei Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung und stelle den Kontakt zu entsprechenden Ansprechpartner_innen im internationalen Wikimedia-Universum her.

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