Hanna Klein
28. September 2023
„Immer wieder die Habsburger“, „Transkriptionen in der Wikipedia“ oder „Naturschutz in den Wikimedia-Projekten” heißen einige der Vorträge des vollgepackten Programms. Neben thematischen Vertiefungen werden Diskussionen über Regeln und Funktionsweisen der Mitarbeit angestoßen oder fortgeführt: über die Relevanzkriterien, die darüber entscheiden, wann ein Artikelgegenstand überhaupt in einer Enzyklopädie vorkommen sollte oder darüber, was passiert, wenn die IP-Adressen unangemeldeter Beitragender nicht mehr sichtbar sind. Es ist ein volles Programm mit Themen, die so breit und unterschiedlich sind wie das Engagement der Wikipedianer*innen selbst. Allesamt Fragen, die auch über die Zukunft der Wikipedia und der Schwesterprojekte entscheiden.
Gemeinsam für Freies Wissen
Auf einer Podiumsdiskussion am Samstag wird es genau darum gehen: Die Technologie-Journalistin Barbara Wimmer, Wikipedianer*innen CaroFraTyskland und Denis Barthel und Wirtschaftswissenschaftler Leonhard Dobusch werfen einen Blick in die Zukunft der Wikipedia und die Wikipedianer Wikiolo, XanonymusX und Denny fragen provokant, wie Wikipedia in Zeiten von KI überleben kann. Auch zukunftsweisend sind die Projekte der Zusammenarbeit zwischen Wikipedianer*innen und Institutionen aus Kultur, Wissenschaft und Bildung. Teilnehmende erfahren mehr über die Arbeit der AG kuwiki, über universitäre Lehrprojekte und Frauennetzwerke und darüber, warum gerade kleine GLAM-Projekte nachhaltig sind. Bernhard Krabina von der OPEN COMMONS LINZ wird ein Pilotprojekt mit dem Nordico Stadtmuseum Linz und dem Lentos Kunstmuseum Linz vorstellen.
Denn Linz ist nicht zufällig als Ort für die WikiCon ausgewählt worden: Die oberösterreichische Landeshauptstadt gilt als Vorreiterin des digitalen Gemeinwesens und als tolles Beispiel dafür, wie Ehrenamt und Stadtverwaltung erfolgreich zusammenarbeiten können. Die städtische Initiative Open Commons verfolgt ein sehr ähnliches Ziel wie die Wikimedia-Projekte:
Wikipedia und unsere Open-Commons-Initiative vereint, was in Zeiten der Digitalisierung wirklich zählt: Wissen zugänglich zu machen, es nutzen und mehren zu können. Bildung als grundlegendes Menschenrecht.Linzer Bürgermeister Klaus Luger
Darüber, was die Wikimedia Vereine mit all dem zu tun haben, informieren Mitarbeitende unterschiedlicher Teams. Sie beantworten u. a. Fragen dazu, wie sie sich auf politischer Ebene für digitales Ehrenamt einsetzen, wie Wikimedia Deutschland bei der Gewinnung und Bindung neuer Wikipedianer*innen mitarbeitet und welche Möglichkeiten es für Ehrenamtliche gibt, das eigene Engagement fördern zu lassen.
Zeichen besonderer Wertschätzung: Die WikiEulen
Gekrönt wird das Wochenende von der feierlichen WikiEulen-Verleihung am Samstagabend, der Community-Auszeichnung für besonders engagierte Wikipedianer*innen – musikalisch begleitet vom one and only Eulen-Orchestra!
Natürlich bleibt auch Zeit, die Stadt zu erkunden. Das geht z. B. beim Besuch des Ars Electronica, dem „Museum der Zukunft“, oder bei einem traditionellen Geigenbauer.
Ein weiterer Grund, warum die WikiCon in Linz stattfindet: Wikimedia Österreich feiert in diesem Jahr 15. Geburtstag! Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch! Allen, die dabei sind – online wie offline – wünschen wir inspirierende Gespräche, neue Erkenntnisse und natürlich einen guten Appetit auf die österreichische Küche!
Weitere Infos zur WikiCon und zum Programm gibt es auf den Wikipedia-Projektseiten:
