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Wir wachsen: Peter Dewald und Dr. Gabriele Theren verstärken das Präsidium von Wikimedia Deutschland

Das ehrenamtliche Präsidium von Wikimedia Deutschland bekommt Verstärkung. Im Blogpost stellen wir die neuen Mitglieder des Gremiums vor.

WMDE allgemein

30. November 2017

Peter Dewald
Bild: René Zieger CC BY-SA 4.0

Zum ersten Mal sind zwei Präsidiumsmitglieder von Wikimedia Deutschland berufen (kooptiert) worden. Ab sofort bringen Peter Dewald und Dr. Gabriele Theren ihre Erfahrung und Perspektiven in die Arbeit des Präsidiums des Vereins ein. Die beiden freuen sich auf ihre ehrenamtliche Mitarbeit für Freies Wissen.

Bei Personenwahlen wie der Wahl des Präsidiums durch unsere Mitgliederversammlung spielen ganz unterschiedliche Aspekte eine Rolle. In einer Kooptation liegen große Chancen, die Kompetenzen des von den Mitgliedern gewählten Präsidiums zu ergänzen und mit neuen Perspektiven zu bereichern. Deswegen hat die Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland im November 2015 beschlossen, dem Präsidium die Möglichkeit zur Kooptation einzuräumen, um gezielt Kompetenzen hinzufügen zu können und die Diversität des Gremiums zu fördern.

Dr. Gabriele Theren
Bild: René Ziegler, CC BY-SA 4.0

„Um die Idee eines sich verbreitenden freien Zugangs zu Wissen mit unterstützen zu können, möchte ich gerne auch praktisch daran mitarbeiten, wie unabhängig von sozialer Schicht, Bildung, Einkommen, Geschlecht, Beeinträchtigungen oder anderen Faktoren allen Wissensdurstigen diese Chance als gelebter Inklusion eingeräumt werden kann.“ sagt Gabriele Theren. Als Juristin, ausgebildete Mediatorin und Leiterin der Abteilung Soziales und Arbeitsschutz im Ministerium für Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt möchte sie ihre Erfahrungen mit Behörden, zivilgesellschaftlichen und anderen Organisationen einbringen.

Peter Dewald hat 35 Jahre Erfahrung als Führungskraft bei Apple und dem Softwarekonzern Sage, war Mitglied im Hauptvorstand des IT-Branchenverbands Bitkom und ist ehrenamtlich engagiert. Ihn reizt „eine Tätigkeit im Präsidium von Wikimedia Deutschland, da dieser Verein innerhalb weniger Jahre die Basis für den freien Zugang zu einem unglaublich umfangreichen Wissen von Millionen von Menschen im breitesten Sinne geschaffen hat. Ich denke, dass ich hier Erfahrungen aus meiner langjährigen Tätigkeit als Geschäftsführer in großen internationalen IT-Unternehmen einbringen kann, um die Entwicklung verschiedener Initiativen wie auch des Vereins selbst voranzutreiben.“

Im nächsten Jahr sind die weitere Beschäftigung mit der Zukunft von Wikimedia Deutschland – strategisch und finanziell – wichtige Baustellen. Darum haben wir ein Profil entworfen, das Kompetenzen für genau diese Themen mitbringt. Beide Punkte wurden im September in ein entsprechendes Suchprofil gegossen wurden. Direkt im Anschluss wurde per Blogbeitrag aber auch per E-Mail an unsere Vereinsmitglieder dazu aufgerufen, sich zu bewerben oder auf mögliche Kandidatinnen und Kandidaten aufmerksam zu machen. Die Reaktion war überwältigend: Rund 60 Bewerbungen, Interessensbekundungen und Empfehlungen sind eingegangen. Darunter waren sehr viele beeindruckende Profile aus ganz unterschiedlichen Bereichen voller Leidenschaft für Freies Wissen. Das hat uns wieder einmal gezeigt, wie groß der Schatz unserer Mitglieder ist und dass wir ihre Erfahrungen und Kompetenzen in Zukunft mehr einbinden wollen.

Für die Sichtung aller Bewerbungen und Empfehlungen, das Einholen weiterer Informationen und die anschließenden Gespräche haben wir uns viel Zeit genommen und es uns nicht leicht gemacht. Am 19. November war es dann endlich so weit: Auf unserer Präsidiumssitzung haben wir uns für Peter und Gabriele entschieden und diese berufen. Sie sind damit Mitglieder des aktuellen 5. Präsidiums von Wikimedia Deutschland und bis zur nächsten Präsidiumswahl in etwa einem Jahr im Amt.

Beide sind begeistert von Freiem Wissen. Für Peter ist „Wissen die Voraussetzung für Wohlstand, aber für viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen nur begrenzt verfügbar. Daher ist Freies Wissen ein wesentliches Element in der Ertüchtigung aller Menschen, Wohlstand zu schaffen und daran zu partizipieren. Daran möchte ich gerne mitwirken.“

Gabriele ergänzt: „Als noch völlig analog sozialisierter Mensch und damals begeisterter Brockhaus-Stöberer bin ich von der Möglichkeit, auf einen derartig gewaltigen Wissensfundus zugreifen zu können absolut fasziniert. Ich hätte mir nie träumen lassen, mich je einmal in einer derart gigantischen Bibliothek bewegen zu dürfen und wünsche mir von Herzen, dass diese Möglichkeit vielen und immer mehr Menschen offen steht.“

Mit Gabriele Theren und Peter Dewald stoßen damit nicht nur zwei Personen mit Strategie- und Finanzerfahrung zu uns, sondern auch zwei ganz neue Perspektiven auf Wikimedia. Wir werden von ihren Kenntnissen und Sichtweisen lernen können und ich bin sicher, dass sie die Arbeit des Vereins bereichern werden. Ich freue mich sehr darauf, die Arbeit für Freies Wissen nun gemeinsam mit unseren beiden „Neuen“ fortzusetzen.

Kommentare

  1. Ein Wikipedianer
    2. Dezember 2017 um 13:14 Uhr

    Hallo Herr Dewald,

    da sie so höflich waren direkt zu antworten, will ich auf ihre Hinweis reagieren. Da wir uns nicht kennen und sie ja augenscheinlich wenig mit der Wikipedia zu tun haben, bleibe ich mal beim Sie. Sie schreiben “langjährige Führung eines größeren internationalen kommerziellen Software-Unternehmens” würden für “Finanz- und Controlling-Expertise, Strategie- und Organisationsentwicklung und ein für den Verein ‘relevantes Netzwerk'” sprechen.

    Es ist immer wieder interessant, wie jemand das Wie benutzt, um sich für das Warum als sinnvoll zu erklären. Aber das ist leider nicht richtig, denn es braucht eben auch eine gewisse Haltung, um in einem Strategie- und Kontrollgremium gute Empfehlungen erarbeiten zu können.

    Das Wie zu beherrschen ohne das Warum wenigstens auf die eigene Art verstanden zu haben und angehen zu wollen, ist eine funktionalistische Denke, die nicht mehr wirklich überzeugt. Der Verein und seine Zielsetzung ist nicht mit einem “größeren internationalen kommerziellen Software-Unternehmen” zu vergleichen und die Arbeit bei Bitkom ist auch nicht wirklich nahe dessen, wofür die zivilgesellschaftliche Gestaltung eine freien und offenen Internet mit der Hauptkomponente “Wissen” steht.

    Ich bezweifle nicht, dass sie Expertise haben, ein Unternehmen zu führen oder zu beraten, aber über ihre Motivation, über ihre Haltung bezüglich Freiem Wissen und einem dafür offenem Internet einzusetzen, lese ich bis jetzt wenig von ihnen.

    PS: Noch eine Empfehlung. Legen sie sich ein Benutzerkonto auf Wikipedia an und editieren sie mal ein wenig, lesen sich ein wenig ein. Neben einer transparent und kompetent präsentierten Haltung zu den Grundlagen des freien Wissens wäre das womöglich eine vertrauensbildende Massnahme . Zusätzlich könnte es das durchaus auch notwendige Verständnis der Wikisphäre erhöhen, um dann wirklich gute strategische Entscheidungen treffen zu können.

  2. Nikolas
    1. Dezember 2017 um 12:40 Uhr

    Herzlich willkommen Gabriele und Peter!

  3. Peter Dewald
    30. November 2017 um 18:25 Uhr

    Lieber Ein Wikipedianer,

    da sich Dein Kommentar auf mich bezieht, möchte ich gerne darauf antworten.
    Die Kooptation von externen Mitgliedern des Präsidiums wird im Blog begründet mit
    – „… Chancen, die Kompetenzen des von den Mitgliedern gewählten Präsidiums zu ergänzen und mit neuen Perspektiven zu bereichern“
    – „…gezielt … die Diversität des Gremiums zu fördern.“
    – „Im nächsten Jahr sind die weitere Beschäftigung mit der Zukunft von Wikimedia Deutschland – strategisch und finanziell – wichtige Baustellen“
    und in dem verlinkten Suchprofil werden konkret folgende Kompetenzen benannt
    • Erfahrungen in ehrenamtlicher Gremienarbeit im gemeinnützigen Bereich
    • fundierte Finanz- und Controlling-Expertise
    • Kompetenzen in Strategie- und Organisationsentwicklung
    • umfangreiches persönliches Netzwerk, das für den Verein relevant ist
    Ich meine dass Erfahrungen aus der langjährigen Führung eines größeren internationalen kommerziellen Software-Unternehmens die letzten drei Punkte sehr wohl treffen, ohne dem ersten Punkt widersprechen zu müssen. Und um auch kontroverse Sichtweisen in die Präsidiumsarbeit einbringen zu können, ist Erfahrung in Unternehmen, die Software kommerziell vermarkten sicherlich auch nicht verkehrt. Ich sehe darin auch keinen Widerspruch zum Zweck des Vereins „die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte … in selbstloser Tätigkeit zu fördern“ und kann mich sehr wohl dafür einsetzen, dass mehr Inhalte frei verfügbar werden und den Verein darin unterstützen, dies in noch größerem Umfang zu ermöglichen.

  4. Ein Wikipedianer
    30. November 2017 um 14:36 Uhr

    Mit Open Knowledge scheint sich der Herr Dewald ja nicht so auszukennen. Sowohl Apple als auch Sage sind Unternehmen, die proprietäre Software verkaufen und gerade Apple ist weit weit entfernt von den Open-Grundprinzipien. Und auch der Bitkom-Verband ist jetzt auch eher als ein Verband bekannt, der die Interessen eines nicht nur auf Geschäftsdenken ausgerichtetes Internet vertritt.

    Eine rein Effizienz orientierte Person im Präsidium eines der Digitalen Allmende verpflichteten Vereines, dessen Ergebnisse sich nicht in Quartalzahlen, sondern inhaltlich und qualitativ messen, ist ein weniger gutes Signal.

    Dass Herr Dewald sagt, dass der Verein „die Basis für den freien Zugang zu einem unglaublich umfangreichen Wissen von Millionen von Menschen im breitesten Sinne” vulgo die Wikipedia geschaffen hat, zeigt, wie weit da jemand von der Welt der Open Culture entfernt ist. Es stellt sich die Frage, warum solch eine Person ins Präsidium “kooptiert” wurde.

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